Hupfeld Musikinstrumenten­werke

Leipzig:
Theresienstraße 2 (1892–1899)
Apelstraße 2 (1899–1911)
Ludwig Hupfeld-Straße 16 (1911–2011)

Das Unternehmen galt im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts als weltweit führender Hersteller für mechanische Musikinstrumente. Es hatte seine Wurzeln im Leipziger Musikalienhandelsunternehmen  J. M. Grob. Der Kaufmann und Unternehmer Ludwig Hupfeld übernahm im Jahr 1892 diesen Hersteller mechanischer Musikinstrumente und führte die Entwicklung und Fertigung mechanischer Musikisntrumente als Hupfeld Musikinstrumentenwerke erfolgreich weiter. Wichtiges technisches Know-how erwarb Hupfeld durch die Übernahme des Leipziger Unternehmens R. Frömsdorf & Co. im Jahr 1902. Robert Frömsdorf hatte um 1900 pneumatisch gesteuerte Klaviere entwickelt. Unter der Marke "Phonola" wurden sie unter Hupfeld zum Exportschlager. Neben selbstspielenden Musikinstrumenten vertrieb Hupfeld aber auch die dazugehörigen Notenrollen. Diese ließ er werbewirksam von namhaften Pianisten mit klassischen und zeitgenössischen Werken einspielen.

Das Unternehmen prosperierte. 1904 wurde es in eine Aktiengesellschaft mit Ludwig Hupfeld als Generaldirektor umgewandelt, 1910 das Hupfeldhaus in der Leipziger Innenstadt (Petersstraße 4/6) eröffnet, im Folgejahr der Fabrikneubau in Böhlitz-Ehrenberg sowie eine repräsentative Villa für den Unternehmensgründer in Leipzig-Gohlis (beide von Emil Franz Hänsel entworfen). 1912 zählte das Unternehmen 1.500 Beschäftigte. In den Folgejahren übernahm Hupfeld veschiedene Pianohersteller im mitteldeutschen Raum und fusionierte 1926 mit Gebr. Zimmermann zur Leipziger Pianoforte- und Phonola-Fabriken Hupfeld-Gebr. Zimmermann AG, 1935 umfirmiert in Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG.

Den Umbruch in der Branche nach dem Ende des Zeitalters mechanischer Instrumente meisterte das Unternehmen recht gut. Während man sich nun auf die Pinaoherstellung konzentrierte sowie Möbel herstellte, nahm man die Herstellung der Konkurenzprodukte, von Grammophonen und dann auch von Radios auf.

Durch die Herstellung von Transportkisten für Kriegsmaterial und von Luftfahrt-Ausrüstung galt das Unternehmen als Rüstungsbetrieb und wurde 1946 enteignet. Das verstaatlichte Unternehmen stellte unter der Marke Hupfeld weiterhin Klaviere her. Das nach 1990 privatisierte Unternehmen Pianofortefabrik Leipzig GmbH meldete 2009 Insolvenz an und wurde vom Leipziger Traditionsunternehmen Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH übernommen.