Zigarettenschachtel der Marke „Jubilar“, Aufgelegt zum 750jährigen Stadtjubiläum von Dresden 1956, Stadtmuseum Dresden, SMD_SD_2015_00299.
Zigarettenschachtel der Marke „Jubilar“, Aufgelegt zum 750jährigen Stadtjubiläum von Dresden 1956, Stadtmuseum Dresden, SMD_SD_2015_00299.Museen der Stadt Dresden
28.11.2020 - 28.03.2021

Tabakrausch an der Elbe. Geschichten zwischen Orient und Okzident

Stadtmuseum Dresden
Dienstag bis Donnerstag
10:00 bis 18:00 Uhr
Freitag
10:00 bis 19:00 Uhr
Sonnabend bis Sonntag
10:00 bis 18:00 Uhr

Westlich der Dresdner Altstadt, deren Silhouette durch die Türme von Frauenkirche, Rathaus und Schloss dominiert wird, reckt sich ein moscheeartiges Gebäude mit Türmchen in den Himmel, die Minaretten ähneln: die frühere Zigarettenfabrik Yenidze, das spätere Tabakkontor Dresden. Der zur Zeit der Errichtung hochumstrittene, mittlerweile als Attraktion geltende Reklamebau verweist auf die mit der Orientzigarette verbundene Bedeutung Dresdens als Tabakhauptstadt Deutschlands.

 

Die Sonderausstellung im Stadtmuseum Dresden 2020 richtet, ausgehend von der Aneignung des Kolonialprodukts Tabak in Europa, ihren Blick auf das industriell gefertigte Massenkonsumgut Zigarette. Hierbei finden globale Netzwerke wie regionale Zurichtungen, technische Innovationen und Highlights der Produktwerbung Berücksichtigung. Raum finden ebenso die Bestrebungen der im Industrieland Sachsen frühzeitig entstandenen Lebensreformbewegung inklusive der Tabakgegner, die am Anfang eines Kulturwandels in der Gesellschaft stehen, der bis in die Gegenwart führt.

 

Die Exposition wird 2021 auch im Industriemuseum Chemnitz – dem Kooperationspartner – gezeigt werden, wobei regionale Besonderheiten in Technik, Reklame und Konsum Berücksichtigung finden.

 

28. November 2020 bis 28. März 2021
Vom Verschwinden der Fabrik. Spurensuche in der früheren Tabakmetropole Dresden

Im frühen 20. Jahrhundert war Dresden das Zentrum des Orienttabakhandels in Europa und der Hauptort der deutschen Zigarettenindustrie. Die Mehrzahl der Fabriken und die Interessenvertretungen der Branche waren in der Stadt ansässig. Dresden war aber auch der Gründungsort des Bundes deutscher Tabakgegner und der Ort bahnbrechender Entdeckungen zu den Wirkungen des Tabakkonsums auf den menschlichen Organismus. Die kleine Ausstellung zeigt historische Ansichten auf Postkarten und Fotografien aus der Gegenwart von Franz Zadniček, über welche die vergangenen und gegenwärtigen Spuren der Dresdner Tabak-Geschichte sichtbar werden.