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Lausitzer Energiegeschichte(n) – Eine Videopodcast-Serie

INDUSTRIEKULTUR – HIER UND JETZT // In dieser Reihe stellen wir regelmäßig die aktuell von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen geförderten Projekte der Sparte Industriekultur vor:

Seit fast 30 Jahren stehen die Öfen des Kraftwerks Hirschfelde kalt und still. Von 1911 bis 1992 wurde in dem heutigen Industriedenkmal Kohle aus den umliegenden deutschen und polnischen Tagebauen zur Stromerzeugung verbrannt. Die Kraftwerke Hirschfelde und Hagenwerder gehörten zu den Hauptarbeitgebern der Region und prägten mehrere Generationen.

Seit der Stilllegung standen Teile des Kraftwerks Hirschfelde unter Denkmalschutz und wurden viele Jahre durch den Förderverein „Technisches Denkmal & Museum Kraftwerk Hirschfelde“ sowie durch Ehrenamtliche betreut. Aufgrund der Baufälligkeit des Maschinenhauses musste das Museum 2017 geschlossen werden und auch der Förderverein löste sich auf. Seitdem widmet sich die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde der Archivierung und Denkmalpflege, um das Kraftwerk und dessen Geschichte weiterleben zu lassen. Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt „Lausitzer Energiegeschichte(n) – Videopodcastserieins Leben gerufen. Es soll Interessierte an die Erforschung der Regional- und Industriekulturgeschichte heranzuführen. Anhand der Archive werden alltägliche und sozial relevante Themen der Kohleindustrie aufgearbeitet, digitalisiert und der Allgemeinheit als Videopodcast zugänglich gemacht. Zu den Organisatoren gehört Industriearchäologe Dirk Storm, der bereits seit 2015 an der Archivierung arbeitet. Ihm ist wichtig, auch das Interesse an der Benutzung von Archiven generell, denen in der Regel ein recht verstaubtes Image anhängt, zu wecken.

Im Zuge der Archivierung und Digitalisierung sind bereits sieben Videopodcasts entstanden. Diese erlauben einerseits einen Einblick in die Methoden und den Umgang mit Archiven, ermöglichen dem Publikum aber auch inhaltlich einen Blick in die Vergangenheit. In jeder Folge wird ein anderes Thema aufgearbeitet. In einer Episode wird zum Beispiel ein Blick auf die Fahrradinfrastruktur des Geländes geworfen. Dem damaligen Hauptverkehrsmittel der Kraftwerksangestellten standen laut Plänen aus dem Jahr 1931 über 400 Stellplätze in Fahrradschuppen zur Verfügung. In weiteren Folgen wir die Gesundheitsversorgung und das Lazarett des Kraftwerks erläutert oder auch das Direktorenwohnhaus vorgestellt.

Die Videopodcasts können hier abgerufen werden.

 

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