Tuchfabrik Pfau, Crimmitschau

Netzwerktreffen für Mitglieder und Interessierte

Der Landesverband Industriekultur Sachsen hat im November 2022 zum Netzwerktreffen eingeladen in die Tuchfabrik Pfau in Crimmitschau. Thematisch angebunden, an das Thema "Zukunft Textil"

Gastronomie, Unterkünfte, Co-Working-Plätze und Studierende, die textile Kleinserien fertigen. Das soll nicht irgendwo, sondern am Standort der ehemaligen Tuchfabrik Pfau im sächsischen Crimmitschau Realität werden. Davon konnten sich alle Teilnehmenden beim zweiten Netzwerktreffen des Landesverbands Industriekultur Sachsen (IKU) am 10. November in der Tuchfabrik überzeugen. Der Standort soll nach dem Willen von Torsten Bäz, Geschäftsführer der STW Sächsische Textilwerke GmbH, zu einem international bekannten Textilen Kompetenzzentrum ausgebaut und entsprechende Infrastruktur geschaffen werden. Ein Ziel sei, die Fertigung von Textilien sichtbar zu machen, ein anderes, mit Hochschulen, etwa der Westsächsischen Hochschule Zwickau - Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg, zusammenzuarbeiten. Gordian Meyer-Plath vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus sicherte in seinem Grußwort Unterstützung zu, „wenn es darum geht, Unterstützer des Projektes an einen Tisch zu bringen“. 

Philip Kardel, Leiter des Museums in der Tuchfabrik, erhofft sich von dem Vorhaben Synergieeffekte zwischen Museum und Textilzentrum. Man könne nach wie vor den gesamten Prozess der Tuchherstellung darstellen, das sei etwas Besonderes. „Man war zum Glück kurz nach der Wende so weitsichtig zu sehen, dass das hier ein einmaliges Ensemble aus Gebäuden, Maschinen und Archivmaterial ist“, sagte Kardel. Crimmitschaus Bürgermeister André Raphael mahnte, „unsere Geschichte und Identität als Textilstandort zu bewahren“. Er dankte dem IKU für seine Gründung und dafür, „dass Sie sich für Erhalt der Industriekultur stark machen“. Im Stadtrat gebe es auch dadurch eine inzwischen „vollkommen andere Wahrnehmung“ in Sachen Textilindustrie.  Professor Jörg Steinbach von der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg sagte: „Wir wollen unsere Studierenden begleiten. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass wir die Leute, die wir immatrikulieren, auch zum Abschluss führen“. Dazu seien die Firmen der Region als Praxispartner sehr wichtig, auch im Bereich der Textilindustrie. In keinem anderen Bereich werde die Verbindung von industriellem Erbe und chancenreicher Zukunft so sichtbar wie in der Textilindustrie, sagte IKU-Vorstandsmitglied Roland Schwarz. Eine Aufgabe des IKU sieht er darin, die Industriekultur weiterzuentwickeln und in die Zukunft zu transformieren. 

Der Landesverband Industriekultur Sachsen (IKU) bedankt sich bei allen Akteuren für die gelungene Veranstaltung. Wir sagen herzlich danke für spannende Vorträge, erfrischenden Input, verbindende Gespräche, ein tolles Ambiente, gutes Essen und eine beeindruckende Führung durch das Museum. 

Die ehemalige Pfau'sche Tuchfabrik präsentiert sich als bedeutender Sachzeuge für die Industriearchitektur des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Verbunden mit der Sächsischen Landesausstellung, konnte die ehemalige Tuchfabrik in Crimmitschau, von einem technischen Denkmal dauerhaft zu einem Museum der Textilindustrie weiterentwickelt werden. Die historische Tuchfabrik Gebrüder Pfau gehört zum Zweckverband Sächsisches Industriemuseum. Sie vermittelt die Industriegeschichte Sachsens am Beispiel der Textilindustrie und textiler Fertigungstechniken. mehr

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