Ein Zug für Mitteldeutschland

„Zugfahren: Einsteigen und ein Fensterplatz um rauszuschauen, die Stadt fliegt vorüber, die Häuser vorbei, dann das Land und die Landschaft.“, so beschreibt der Dresdner Künstler Olaf Amberg den flüchtigen Moment, welcher einer Eisenbahnreise innewohnt.

Der Eisenbahnromantik hat sich auch die Leipziger SVT Görlitz gGmbH verschrieben. Seit 2019 arbeitet sie ihrem Ziel entgegen, einen Schnelltriebwagenzug der Baureihe VT 18.16 wieder betriebsfähig herzurichten, um ihn ab 2023 langfristig wirtschaftlich zu betreiben. Unter dem Titel „Ein Zug für Mitteldeutschland“ soll der über 50 Jahre alte dieselhydraulische Schnelltriebzug überregional und international als „Botschafter in Europa“ für die Region Mitteldeutschland werben. Der Slogan unterstreicht dabei die vielfältigen Verknüpfungen des Fahrzeuges zum mitteldeutschen Raum, wie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie zu Teilen von Brandenburg und Berlin. Um dieses Ziel zu verwirklichen, sucht die ehrenamtliche Betriebsgesellschaft nach Unterstützern und Technikenthusiasten. Vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur wird die SVT Görlitz bereits gefördert.

Am 31. Januar 2019 wurde der Zug von der SVT Görlitz gGmbH angemietet, welche seit dem 20. März 2019 auch als Halter der Fahrzeuge im nationalen Fahrzeugregister eingetragen ist. In ihren wesentlichen Teilen sind und bleiben die vierteilige Grundeinheit sowie die zwei Mittelwagen jedoch Eigentum des DB-Museums in Nürnberg. Ein weiteres Highlight 2019 war die Überführung des Zuges, vom bayrischen Lichtenfels nach Dresden, in eine witterungsgeschützte Halle. Seitdem gelang es einen Teil der Zugelektrik wieder in Betrieb zu nehmen, so dass die Innenbeleuchtung sowie die Spitzen- und Zugschlusssignale nun wieder eingeschaltet werden können. Außerdem wurden defekte Wartungsklappen an der Verkleidung der Fahrzeugwanne instandgesetzt oder erneuert. Bereits begonnen wurde mit der Hauptuntersuchung der Bremsanlage, wodurch der Zug wieder über eine funktionsfähige Druckluftbremse verfügen wird.

Damit der Zug ab 2023 im Sonder- und Charterbetrieb genutzt werden kann, wird stetig nach Spenderinnen und Paten gesucht, welche die Anschaffung von Bauteilen für den Zug übernehmen. Interessierte können dabei gezielt einzelne Komponenten wie Bremsklötze, Gepäckablagen, Tische, Türen, Fenster, Sitze, Luftpresser und Drehgestelle beisteuern. Als Dankeschön winken eine Urkunde und Fahrkarten für die Eröffnungsfahrt. Alle Information zur Spendenaktion finden Sie hier.

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