Zeitzeugin Renate König im VEB Espenhain, um 1972. Foto: Archiv Renate König

„Als wenn ein guter Kumpel stirbt“

DOKMitt e.V. veröffentlicht Abschlussbericht zum Forschungsprojekt „Zeitzeugenbefragung“.

Seit 2017 untersuchte ein Forschungsteam das Fortwirken der Braunkohlenpolitik der 1990er Jahre. Nun hat der DOKMitt e.V. die Publikation „Als wenn ein guter Kumpel stirbt – Die 1990er Jahre im Nachhall der Erzählungen ehemaliger Bergleute“ veröffentlicht. Im Rahmen des Projektes wurden mehr als 40 ehemalige Beschäftigte der Braunkohlenindustrie im Leipziger Südraum befragt, die in den Branchen Bergbau, Energie und Chemie tätig waren. Ziel war es, möglichen Zusammenhängen zwischen der Braunkohlenpolitik in den 1990er Jahren und der Entwicklung demokratischer Einstellungsmuster der Betroffenen nachzugehen. Im Zentrum der Untersuchung stand die Frage, „in welchem Maße der Strukturumbruch seit 1990 in der von der DDR-Braunkohlenindustrie geprägten Region im Gefolge der Friedlichen Revolution und der Wiederherstellung der Deutschen Einheit die Einstellungsmuster der Menschen, die die Treuhandpolitik erlitten, erfahren und überstanden haben, gegen über dem demokratischen System der Bundesrepublik Deutschland geprägt hat.“

Die differenzierten Ergebnisse der Studie sowie das wissenschaftliche Vorgehen und weitere Tätigkeiten des Vereins im Rahmen des Projektes sind in der Publikation nachzulesen. Porträtfotos und Zitate von ausgesuchten Zeitzeugen sollen außerdem in einer dazugehörigen Wanderausstellung durch regionale Parlamente, Land- und Kreistage auf Tour gehen.

Die Forschung wurde mit Unterstützung des Programms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz“ des Freistaates Sachsen durchgeführt.

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