Papierfabrik Weißenborn - Felix Schoeller Gruppe

Fabrikstraße 1
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Weißenborn
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Mit dem Erwerb der Wasserkraft der alten Weißenborner Mühle begann 1870 die Geschichte des bis heute bestehenden Papierstandortes im Tal der Freiberger Mulde. Neben der Antriebsmöglichkeit und der Verfügbarkeit des Rohstoffes Wasser mag dabei auch der Umstand von Bedeutung gewesen sein, dass sich die Bahnstrecke über den Erzgebirgskamm gerade in der Projektierung befand (1888 eröffnet) und sich zudem im Tal mehrere Holzschleifereien angesiedelt hatten – Grundstoffversorgung mit Holzschliff oder böhmischer Kohle wie auch der Absatz nach Norden und später nach Süden waren demnach abgesichert. Ende 1871 kam die erste Papiermaschine in Gang, die Schreib- und Druckpapiere produzierte. In den folgenden Jahren erfuhr das Unternehmen, das schon kurz nach der Gründung in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden war, einen stetigen Ausbau: Neben Holzschleifereien und weiteren Papiermaschinen kam 1885 eine Zellstofffabrik hinzu, der Weißenborner Standort machte sich zunehmend unabhängig von Grundstofflieferungen und beschäftigte 1889 etwa 600 Arbeiter. Bis in den Zweiten Weltkrieg hinein wurde das prosperierende Unternehmen, dessen Aktienmajorität mittlerweile beim Papierkonzern Aschaffenburger Zellstoffwerke AG lag, erweitert und ausgebaut, wobei die schon in den 1890er Jahren aufgenommene Herstellung von feinen Papieren und Kartons kontinuierlich fortgeführt wurde.

Im Oktober 1945 wurde das Weißenborner Werk enteignet, eine Demontage blieb aus. Der später als VEB Freiberger Zellstoff- und Papierfabrik Weißenborn bezeichnete und in das Heidenauer Kombinat eingegliederte Betrieb, dem die Werke Königstein, Reinsberg, Elterlein, Raschau und Niederschlag zugeordnet waren, erfuhr ab 1950 einen sukzessiven Ausbau, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Herstellung von Spezialpapieren (Fotopapier, Kondensatorpapier, Vulkanfiberpapier, Papier für den künstlerischen und den Kunstdruckbedarf) lag. Seit 1951 kamen für den Schulbedarf hergestellte Papiere (Zeichen- und Schreibblöcke, Schulhefte) hinzu.

Die 1990 gründete Freiberger Papierfabrik zu Weißenborn GmbH wurde kurz darauf von der Felix Schoeller Group übernommen und ausgebaut. Ein besonderer Produktionsschwerpunkt liegt weiterhin auf hochwertigen Druckpapieren (Imaging-Papiere). Mit dem Standort Penig übernahm Schoeller 1991 einen weiteren, überaus traditionsreichen sächsischen Papierstandort, auch dieser Betrieb arbeitet bis heute.