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Vom Licht zur WärmeGeschichte der ostdeutschen Gaswirtschaft 1855–2008

Rainer Karlsch
Nicolai
Berlin
2008

Am Anfang stand die Gaslaterne, das Licht der industriellen Revolution. Wissenschaftler, Ingenieure und Unternehmer aus Sachsen spielten eine herausragende Rolle bei der Etablierung des Gaslichts und beim Bau der ersten Gaswerke. Im 20. Jahrhundert verlor das aus Kohle hergestellte Gas seine Bedeutung als Leuchtmittel, umso wichtiger wurde es als Wärme- und Kraftquelle für die Industrie und Millionen Haushalte. Die Idee, eine auf wenigen großen Kokereien und Fernleitungen beruhende Verbundwirtschaft aufzubauen, war zunächst höchst umstritten. Vollständig realisiert werden konnte das Ferngasringsystem erst Ende der 1960er Jahre. Inzwischen hatte mit dem Übergang zum umweltfreundlichen Erdgas ein neues energetisches Zeitalter begonnen. Die Erdgasverträge mit der Sowjetunion, die deutsch-deutschen Verhandlungen über den Gastransit, die Versorgung des geteilten Berlin mit Gas und die Erschließung von Gasvorkommen an der innerdeutschen Grenze gehörten zu den wichtigsten Ereignissen der jüngeren Wirtschaftsgeschichte. Die Gasgeschäfte trugen dazu bei, die Mechanismen des Kalten Krieges zu überwinden. Der Strukturwandel vom Stadtgas zum Erdgas kam in der DDR nicht zum Abschluss. Trotzdem gehörte das Gasverbundsystem 1990 zu den Filetstücken im Privatisierungsprozess. Innerhalb weniger Jahre gelangen die Erdgasumstellung und der Abschluss neuer Erdgaslieferverträge mit Russland und Norwegen.

Preis: 29,95 €