© Kulturbetrieb der Stadt Plauen

Die Textilregion sächsisches Vogtland Ascher Land 1750-1930Textilni regiony saský Vogtland a Ašsko 1750-1930

Frank Luft
Kulturbetrieb der Stadt Plauen
Plauen
2013

In der vogtländisch-böhmischen Grenzregiion hat das Spinnen und Weben eine lange Tradition. Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entwickelten sich das sächsische Vogtland und das böhmische Ascher Land zu Zentren der Textilwirtschaft. Mit hochspezialisierter Weberei, Stickerei- und Spitzenproduktion, Teppichherstellung sowie Strumpf- und Handschuhwirkerei erwarben sich beide Regionen weltweite Anerkennung. Wenig bekannt ist bisher, wie sich die sächsische und böhmische Textilindustrie in ihrer Entwicklung beeinflussten. Das Buch widmet sich deshalb den Formen des wirtschaftlichen Austausches innerhalb der vogtländisch-böhmischen Grenzregion und erläutert anhand der Textilwirtschaft dessen Ursachen und Auswirkungen.

Die Grundlage bildet ein Vergleich der Regionen unter dem Gesichtspunkt politischer und technologischer Bedingungen auf sächsischer und böhmischer Seite. Der zeitliche Bogen reicht dabei von der Frühen Neuzeit bis zum weitgehenden Abschluss der Industrialisierung in der Textilwirtschaft nach dem Ersten Weltkrieg.

Inhaltliche Schwerpunkte sind u.a. die historische Situation des Gebietes, die regionale Ausbreitung der Baumwolle, die Migration von Arbeitskräften und die Entstehung mechanisierter Textilbetriebe auf sächsischer und böhmischer Seite. Die Auffächerung der Weberei in zahlreiche Textilbranchen einschließlich deren Hilfs- und Zulieferindustrien brachten im 19. Jahrhundert beiden Regionen einen bis dahin ungekannten Urbanisierungsschub. Damit veränderte sich das ursprünglich ländlich-agrarisch geprägte Gebiet grundlegend.