Stadtentwicklung & Baukultur

Das bauliche Erbe des Industriezeitalters ist eine Ressource für Stadtentwicklungsprozesse und unsere Baukultur.

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Panometer Leipzig

Im Panometer Leipzig, einem früheren Gasspeicher (Baujahr 1910, bis 1977 in Betrieb) auf dem Gelände der Leipziger Stadtwerke, werden seit Mai 2003 die einzigartigen 360° Panoramen von Yadegar Asisi…
Panometer Leipzig




Im Panometer Leipzig, einem früheren Gasspeicher (Baujahr 1910, bis 1977 in Betrieb) auf dem Gelände der Leipziger Stadtwerke, werden seit Mai 2003 die einzigartigen 360° Panoramen von Yadegar Asisi inszeniert. Neben der Präsentation der Rundbilder auf einer 32 m hohen und über 100 Meter breiten Fläche wird die Wirkung der Kunstwerke durch eine begleitende Ausstellung sowie durch Musikeinspielungen und Lichtsimulationen innerhalb des Panoramas unterstützt. So bietet sich dem Besucher von der 15 m hohen Plattform aus die perfekte Illusion, in eine entfernte Welt oder eine vergangene Zeit eingetaucht zu sein. Neben der Besichtigung des Panoramas samt erklärender Ausstellung ist es den Besuchern zudem möglich, anhand eines Filmes mitzuerleben, wie die weltgrößten Panoramen nach und nach entstehen.

Die Ausstellungsreihe, die mit der beeindruckenden Ansicht des Mount Everest begann, führte die zahlreichen Besucher bereits durch das antike Rom, den tropischen Regenwald, durch die Wirren der Leipziger Völkerschlacht im Jahre 1813, sowie die Unterwasserwelt des Great Barrier Reefs vor der Küste Australiens. Weitere Panoramen sind bereits in Planung und werden auch in Zukunft als Weltpremiere in Leipzig gezeigt.

Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz (smac)

Am 15. Mai 1930 wurde das Kaufhaus Schocken in Chemnitz eröffnet, lockte seine Kunden mit hell erleuchteten Schaufenstern und bot gute Ware zum kleinen Preis. Günstig gelegen zwischen Hauptbahnhof und…
Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz (smac)




Am 15. Mai 1930 wurde das Kaufhaus Schocken in Chemnitz eröffnet, lockte seine Kunden mit hell erleuchteten Schaufenstern und bot gute Ware zum kleinen Preis. Günstig gelegen zwischen Hauptbahnhof und  Chemnitzer Innenstadt schwingt die Fassade geschmeidig entlang der Brückenstraße – in ihrer Funktionalität und gleichzeitigen Eleganz eine Ikone des Neuen Bauens. Der renommierte Architekt Erich Mendelsohn plante das Gebäude Ende der 1920er Jahre für den in Zwickau ansässigen Warenhauskonzern der Gebrüder Simon und Salman Schocken.

84 Jahre nach der damaligen Eröffnung eröffnete das smac – Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz. Für die dauerhafte Präsentation der Menschheits- und Kulturgeschichte im Freistaat war das Baudenkmal vollständig saniert worden. Heute dient das Kaufhaus Schocken im übertragenen Sinne als Schaufenster der sächsischen Archäologie.

Neben der archäologischen Dauerausstellung befassen sich drei Ausstellungsbereiche mit der „Archäologie des Kaufhauses“: Leben und Wirken des Architekten Erich Mendelsohn, Aufbau und Organisation des Schocken-Warenhauskonzerns sowie der interessanten Persönlichkeit des Kaufmannes, Bibliophilen und Verlegers Salman Schocken. Sie würdigen die wechselvolle Geschichte des Museumsgebäudes.

Stiftung Haus Schminke

Das Haus Schminke ist eines der weltweit bemerkenswertesten Wohnhäuser des 20. Jahrhunderts und gilt als Hauptwerk von Architekt Hans Scharoun im Bereich des privaten Wohnungsbaus. Hans Scharoun…
Stiftung Haus Schminke




Das Haus Schminke ist eines der weltweit bemerkenswertesten Wohnhäuser des 20. Jahrhunderts und gilt als Hauptwerk von Architekt Hans Scharoun im Bereich des privaten Wohnungsbaus.

Hans Scharoun entwarf das Haus 1930 für den Löbauer Nudelfabrikanten Fritz Schminke, der sich "ein modernes Haus für zwei Eltern, vier Kinder und gelegentlich ein bis zwei Gäste" wünschte. Die Umsetzung ist extravagant und funktionell zugleich. Der gebogene Korpus mit Terrassen, Außentreppe und zahlreichen runden Bullaugenfenstern weckt die Assoziation zu einem Schiff. Im Wohnbereich gehen die Räume fließend ineinander über. Großzügige Glasflächen beziehen den Garten als erweiterten Wohnraum mit ein. Neben Weite und Transparenz prägen vielfältige Gestaltungselemente das Raumerlebnis. Sie wurden eigens für das Haus entwickelt und setzen durch Form und Farbe besondere Akzente. Die Wirtschaftsräume mit Frankfurter Küche und der Schlafbereich sind im Gegensatz dazu bewusst spartanisch gehalten - mit leicht zu reinigenden Oberflächen und platzsparenden Einbauschränken. Die Gartenanlage gestaltete Herta Hammerbacher als ein dynamisches Verbindungsglied zwischen Architektur und Landschaft. Bauliche Elemente wurden in ihren Grundformen und Materialien im Garten fortgeführt, um eine Synthese von Organik und Anorganik zu erzeugen. Dieser Gestaltungsansatz war ganz typisch für die Landschaftsarchitektin, die über zwei Jahrzehnte der Arbeitsgemeinschaft Gartengestaltung in Bornim um Karl Foerster und Hermann Mattern angehörte.

Die Stiftung Haus Schminke hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses herausragende Architekturdenkmal als Zeugnis des "Neuen Bauens" für kommende Generationen zu bewahren und zum kulturellen Treffpunkt für Architektur- und Kunstbegeisterte aus aller Welt zu machen.

Die rechtsfähig anerkannte Stiftung Haus Schminke hat im Mai 2009 die Trägerschaft für das Architekturdenkmal von der Stadt Löbau übernommen. Sie konzentriert sich fortan voll auf den Erhalt und die Belange von Haus Schminke.

Neben Erhaltungsmaßnahmen gehört es zu den zentralen Aufgaben der Stiftung, das Haus auf Grundlage eines attraktiven kulturellen Nutzungskonzepts der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Mit themenbezogenen Führungen, Ausstellungen und dem Angebot, im Haus zu übernachten, sollen gezielt auch architektur- und kunstinteressierte Individualtouristen angesprochen werden. Alle Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, den Betrieb und Unterhalt denkmalverträglich und auf Dauer wirtschaftlich zu gewährleisten.

Aufgabe der Stiftung ist es außerdem, das Haus Schminke wissenschaftlich zu erforschen. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse und vorhandener Unterlagen aus der Entstehungszeit sollen verloren gegangene Einrichtungselemente rekonstruiert werden.

Die Stadt Löbau und die Hess AG haben als Gründungsstifter den Grundstock gelegt, um Hans Scharouns "liebstes Haus" als Erbe für künftige Generationen zu erhalten, sinnvoll zu nutzen, wissenschaftlich zu erforschen und öffentlich zugänglich zu machen. Damit die Stiftung ihre vielfältigen Aufgaben langfristig umsetzen kann, ist sie auf Zustiftungen von Unternehmen, staatlichen und privaten Institutionen sowie von Bürgern angewiesen.

Architektenkammer Sachsen

Vorrangige Aufgabe der Architektenkammer ist es, "das Bauwesen, insbesondere die Baukultur, die Baukunst, den Städtebau und die Landschaftsgestaltung zu pflegen, zu fördern und wirksam zu…
Architektenkammer Sachsen




Vorrangige Aufgabe der Architektenkammer ist es, "das Bauwesen, insbesondere die Baukultur, die Baukunst, den Städtebau und die Landschaftsgestaltung zu pflegen, zu fördern und wirksam zu unterstützen", "die beruflichen Belange der Gesamtheit der Kammermitglieder und das Ansehen des Berufsstandes zu wahren und zu fördern" und die Erfüllung der im Gesetz festgeschriebenen Berufspflichten zu überwachen.

Für spezifische und für den Architektenberuf typische Sachgebiete führt die Architektenkammer eine Liste von Sachverständigen. Sie wirkt mit bei der Bestellung von öffentlich vereidigten Sachverständigen.

Die Kammer nimmt zu wichtigen Fragen der Entwicklung von Planungs- und Baukultur Stellung. Sie vertritt den Berufsstand besonders in ihrer Mitwirkung bei Gesetzen und Verordnungen, die als Grundlagen die Berufsausübung von Architekten und die Gestaltung der baulich-räumlichen Umwelt betreffen.

Ein entscheidendes Instrument zur "Förderung der Baukultur" ist der Architektenwettbewerb. Wettbewerbe auf den Gebieten der Raumplanung, des Städtebaus und des Bauwesens dienen dazu, durch ein vielfältiges Angebot konkurrierender Ideen und Vorschläge gute Lösungen und geeignete Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner als Partner für die gestellte Aufgabe zu finden. Der Wettbewerb bietet dem Auslober ein geeignetes Instrument zur qualifizierten Entscheidungsfindung aufgrund alternativer Lösungsvorschläge. Das Wettbewerbsergebnis wird durch ein transparentes, demokratisch geregeltes Verfahren ohne sachfremde Einflüsse ermittelt. Es ermöglicht dem Auslober unter finanziell günstigen Bedingungen das Auffinden geeigneter Problemlösungen und kann zeitraubende und kostspielige Umwege oder gar Fehlentscheidungen vermeiden helfen.

Maßgebliche Kriterien freiberuflicher Tätigkeit sind für Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner ebenso wie bei anderen Freiberuflern die selbständige, persönliche Erbringung vornehmlich geistiger, im allgemeinen auf qualifizierter Ausbildung beruhender Leistungen, die gekennzeichnet sind einerseits durch eine besondere Bindung an die Belange des Gemeinwohls, andererseits durch die eigenverantwortliche und unabhängige Stellung des Freiberuflers als Sachwalter der Interessen seines Auftraggebers.

Architektengesetz und Architektenkammer schaffen die Grundlagen für diese besondere Qualität freiberuflicher Architektentätigkeit.

Arena am Panometer Leipzig - OPEN-AIR-Veranstaltungsort

Der ehemalige Gasometer in Leipzig bietet heute unterschiedlichsten Veranstaltungen die ideale Fläche unter freiem Himmel. Auf dem Gelände der Stadtwerke Leipzig werden in ehemaligen Gasspeichern…
Arena am Panometer Leipzig - OPEN-AIR-Veranstaltungsort




Der ehemalige Gasometer in Leipzig bietet heute unterschiedlichsten Veranstaltungen die ideale Fläche unter freiem Himmel.

Auf dem Gelände der Stadtwerke Leipzig werden in ehemaligen Gasspeichern nicht nur die einzigartigen 360° Panoramen des Berliner Künstlers Yadegar Asisi inszeniert. Seit 2012 ist das Gelände um ein weiteres Kulturangebot reicher. Im kleinen Gasometer, der Arena am Panometer Leipzig, werden unterschiedlichste Veranstaltungen realisiert. Erbaut im Jahre 1884/1885, wurde der Gasbehälter über 90 Jahre zur Speicherung von Gas benutzt, bevor er 1977 stillgelegt wurde. Die Umnutzung des benachbarten Gasometers zum Panometer durch Yadegar Asisi im Jahre 2003 ebnete den Weg der Revitalisierung des gesamten Geländes. Im Zuge dessen wurde die Arena am Panometer zwischen 2009 und 2012 kernsaniert und beherbergt seitdem Open-Air-Events wie Kino unterm Sternenhimmel, Konzerte oder Theateraufführungen. Die Besonderheiten des zylindrischen Baus mit einer Kapazität von mehreren hundert Plätzen und die einzigartige Atmosphäre des Industriedenkmals machen die Arena am Panometer zu einem fantastischen Erlebnisort für Veranstaltungen unter freiem Himmel, windgeschützt durch Ziegelwände mit großen Bogenfenster-Öffnungen.

August Wellner Söhne

Die 1854 von Christian Gottlieb Wellner gegründete Argentanfabrik nutzte zunächst die Gebäude einer ehemaligen Zinnschmelzhütte. Das Unternehmen etablierte sich als führender Hersteller von Besteck…
August Wellner Söhne




Die 1854 von Christian Gottlieb Wellner gegründete Argentanfabrik nutzte zunächst die Gebäude einer ehemaligen Zinnschmelzhütte. Das Unternehmen etablierte sich als führender Hersteller von Besteck und metallenem Tafelgeschirr aus dem in Aue entwickelten Argentan („Neusilber“).

Anstelle der Schmelzhütte errichtete das Unternehmen zwischen 1884 und 1900 einen Neubaukomplex bestehend aus Fabrikhallen, Gießerei, Walzwerk sowie Produktions- und Verwaltungsgebäuden. Die überwiegend vierstöckigen Gebäude standen zwischen Wettinerstraße, Auerhammerstraße, Industriestraße und Marie-Müller-Straße. Mit den Hofflächen nahm das Fabrikareal rund zwei Hektar ein. Die anspruchsvoll gestalteten Gebäude erfüllte eine wichtige Funktion im Firmenmarketing. Einerseits sind die Firmensignets und Produkte in der Fassade sichtbar, andererseits wurden Bilder des Gebäudes im Marketing eingesetzt, so als zentrales Gestaltungsmotiv in der Aktie von 1913.

Zur Wellner-Fabrik gehörte auch eine Werkssiedlung, die ab 1929 mit Unterstützung des Unternehmens durch die der Erzgebirgischen Wohnungsbau- und Siedlergesellschaft in den Ortsteilen Neudörfel und Lößnitz errichtet wurde.

Ab den 1990er Jahren stand das denkmalgeschützte Gebäudeensemble zu großen Teilen leer. Verschiedene Nutzungsideen zerschlugen sich, das Areal entwickelte sich zunehmend zu einer Industriebrache. Daraufhin wurden große Teile der Produktionsanlagen zwischen 2013 und 2015 abgerissen.

Ein Totalabriss dieses industriekulturell bedeutsamen Ensembles konnte jedoch verhindert werden. Die stadtbildprägenden Gebäude werden durch die Stadt Aue erhalten, schrittweise saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Das Eckgebäude Marie-Müller-Straße/Industriestraße wurde bereits verkauft und bis 2015 saniert. Von den anschließenden Gebäudeteilen wurde bis 2016 zunächst die Gebäudehülle denkmalgerecht saniert. Das 1924 errichtete Verwaltungs- und Sozialgebäude wird bereits seit längerer Zeit als Verwaltungsgebäude, derzeit als Außenstelle des Landratsamtes des Erzgebirgskreises genutzt. Der ursprünglich vorhandene Verbindungsgang über die Straße ins Werk wurde 2006 abgetragen.

Mit den Weller-Werken ist die Stadt Aue Teil des Netzwerks Zukunftsraum Industriebau.

Bahnhof Glashütte

Das im Stile der Zeit errichtete Bahnhofsgebäude wurde von der Bahn bis in die 1990er Jahre genutzt. Im Gegensatz zu vielen brachgefallenen Bahnhofsgebäuden wurde dieses beispielhaft umgenutzt. 2002…
Bahnhof Glashütte




Das im Stile der Zeit errichtete Bahnhofsgebäude wurde von der Bahn bis in die 1990er Jahre genutzt. Im Gegensatz zu vielen brachgefallenen Bahnhofsgebäuden wurde dieses beispielhaft umgenutzt. 2002 erwarb die Roland Schwertner KG das leer stehende Gebäude und richtete hier Verwaltung und Hauptproduktionsstätte ihrer Uhrenproduktion ein.

Der Umbau für die neue Nutzung erfolgte zwischen 2002 und 2005 nach den Plänen des Düsseldorfer Künstlers Klaus Schmidt. Er passte die Raumanordnung auf die Abläufe der Uhrenherstellung an, die in der ehemaligen Schalterhalle stattfindet. Der Eingangsbereich wurde verlegt und ein gläserner Neubau darauf gesetzt. 2008 wurden die Nebengebäude – Schaltwarte und Verbindungsgang – einbezogen.

Baumwollspinnerei Clauß

Am Standort einer ehemaligen Schneidmühle richtete der Chemnitzer Kattundrucker Benjamin Gottlieb Pflugbeil eine Bleicherei und Färberei ein. Christian Gottlieb Seeber, seit 1798 Firmeninhaber, legt…
Baumwollspinnerei Clauß




Am Standort einer ehemaligen Schneidmühle richtete der Chemnitzer Kattundrucker Benjamin Gottlieb Pflugbeil eine Bleicherei und Färberei ein. Christian Gottlieb Seeber, seit 1798 Firmeninhaber, legt mit Errichtung der Spinnmühle den Grundstein für die Fabrik. 1815 geht die Spinnerei an die Gebr. Clauß über und trägt von nun an deren Namen.

Die kontinuierliche Entwicklung des Unternehmens spiegelt sich in der Architektur wider. Nach verschiedenen Um- und Erweiterungsbauten erhält die Fabrik durch den Neubau mehrerer Produktionsgebäude zwischen 1903 und 1904 ihr heutiges Aussehen und wird deutlich erweitert. Bis 1995 wurde hier Garn hergestellt.

Das Areal spiegelt beispielhaft die Industrialisierung Sachsens im Bereich der Textilindustrie wider: von der wasserkraftgetriebenen ersten Spinnmühle bis hin zum Großbetrieb.

Beispielhaft ist auch die Revitalisierung des Areals nach Stilllegung der Spinnerei. Die 1920 aus mehreren Einzelgemeinden zu einer Verwaltungseinheit zusammengefasste Stadt Flöha besitzt kein historisch gewachsenes Zentrum. Die Spinnerei in der Mitte der Agglomeration ehemaliger Industriedörfer prägt durch ihre Größe und Architektur Stadtbild und –struktur und wird seit 2001 durch die Stadt Flöha zum neuen Stadtzentrum umgebaut.

In der Alten Baumwolle finden sich heute neben dem Marktplatz und Rathaus, eine Kindertagesstätte, eine Bibliothek, ein Einkaufszentrum und Restaurants.  2013/14 wurde die Stadt für dieses Projekt im Rahmen des Projektes Deutschland. Land der Ideen und 2016 mit dem Preis der denkmal. Europäische Leitmesse für Denkmalpflege ausgezeichnet.

Baumwollspinnerei Gebrüder Meinert

Die Spinnerei zählte zu den letzten frühen Zeugnissen des sächsischen Fabrikbaus. Das für die Brüder Meinert als Baumwollspinnerei errichtete Gebäude war der letzte der eindrucksvollen Fabrikbauten…
Baumwollspinnerei Gebrüder Meinert




Die Spinnerei zählte zu den letzten frühen Zeugnissen des sächsischen Fabrikbaus. Das für die Brüder Meinert als Baumwollspinnerei errichtete Gebäude war der letzte der eindrucksvollen Fabrikbauten Johann Traugott Lohses, das in seiner vollen Kubatur erhalten war.

Johann Traugott Lohse (1760–1836), ein Maurermeister aus der Umgebung von Chemnitz, hat neben zahlreichen Kirchen und weiteren Gebäuden die ersten eigentlichen Fabrikgebäude in Sachsen geplant und ausgeführt. Als erster sächsischer Industriearchitekt war Lohse zugleich einer der wichtigsten Architekten des Klassizismus in Sachsen.

Sachsen war vor 200 Jahren neben England Vorreiter der Industrialisierung. Da es für Industriebauten noch keine Bautradition gab, hat Lohse völlig neue Bautypen geschaffen, wobei er sich am Schlossbau orientierte. Für die durch Säulen nobilitierten Fabrikbauten wurde der Begriff des „Palasttyps" geprägt. Die von Lohse für seine Fabrikbauten entwickelte typische Kombination von Dreiviertelsäulen und Mansardendach war einzig nur noch an der Spinnmühle in Lugau erhalten. Damit besaß Lugau mit dem letzten vollständig erhaltenen Exemplar des "Palasttyps" ein Baudenkmal, das gleichermaßen für die Geschichte der Industrialisierung, als auch der Bauepoche des Klassizismus Bedeutung für ganz Europa zukam.

 

Baumwollspinnerei Hößler

Die ehemalige Baumwollspinnerei ist ein herausragendes Denkmal sächsischer Industriekultur. Die vom Landbaumeister Christian Friedrich Uhlig (1774–1848) errichtete Spinnmühle wurde 2012–2014 durch ein…
Baumwollspinnerei Hößler




Die ehemalige Baumwollspinnerei ist ein herausragendes Denkmal sächsischer Industriekultur. Die vom Landbaumeister Christian Friedrich Uhlig (1774–1848) errichtete Spinnmühle wurde 2012–2014 durch ein privatwirtschaftliches Unternehmen saniert und steht heute beispielhaft für einen angemessenen Umgang mit den ersten Industriebauten Sachsens.

Neben dem 14 Jahre älteren Johann Traugott Lohse gilt Uhlig als der zweite den frühen Fabrikbau im Erzgebirgsvorland prägende Architekt. Typisch für seine Spinnmühlen ist neben ihrem hohen Mansarddach eine funktional-konstruktive Ausbildung der Baukörper, die im Gegensatz zu Lohses Bauten nicht durch Monumentalsäulen aufgewertet wurden. So erinnert auch die Hößler'sche Fabrik mit ihren vier Vollgeschossen und neun Achsen eher an repräsentative barocke Bürgerhäuser als an "Fabrikpaläste". Ein Wasserrad im Keller versorgte die Fabrik mit Energie für die in den Obergeschossen aufgestellten Spinnmaschinen.

Zwischen 1880 und 1890 wurde das Gebäude von Friedrich Eduard Lohr zur Möbelfabrik umgebaut. Bis 1990 wurden hier Möbelgestelle gefertigt. Nach Übernahme des Unternehmens durch Lohrs Schwiegersohn Ernst Merkel um 1900 wurde das Ensemble Merkel-Fabrik genannt. 1973 wurde sie verstaatlich, gelangte aber 1990 wieder in den Besitz der Familie Merkel.

2011 kaufte die imk automotive GmbH die Fabrik und baute sie zum Firmensitz und Forschungsinstitut um. Mit diesem beispielhaften Engagement zeigt das Unternehmen eine Möglichkeit für den Erhalt dieser für die sächsische Industriekultur zentralen Bauten auf.

Bayerischer Bahnhof

Der Kopfbahnhof gilt als eines der wenigen Bauzeugnisse aus der Frühzeit des Eisenbahnwesens. Der klassizistische Bau ist daher ein Denkmal der Verkehrsgeschichte von europäischem Rang. Nach…
Bayerischer Bahnhof




Der Kopfbahnhof gilt als eines der wenigen Bauzeugnisse aus der Frühzeit des Eisenbahnwesens. Der klassizistische Bau ist daher ein Denkmal der Verkehrsgeschichte von europäischem Rang.

Nach Inbetriebnahme des Leipziger Hauptbahnhofes 1915 verlor der Bahnhof an Bedeutung und verfiel in den 1980er Jahren zusehens. In mehreren Etappen wurde das Ensemble ab 1992 saniert und umgenutzt. Heute wird das Gebäude gastronomisch genutzt. Nach Bau des City-Tunnels befindet sich unter dem Bahnhof wieder ein Haltepunkt für Züge.

 

 

Bernhard'sche Spinnerei

Die 1799 errichtete Maschinenspinnerei gilt als erster Fabrikbau Sachsens. Sie war zugleich Vorbild für die Anfang des 19. Jahrhunderts in Sachsen in großer Zahl errichteten Spinnmühlen. Die Nutzung…
Bernhard'sche Spinnerei




Die 1799 errichtete Maschinenspinnerei gilt als erster Fabrikbau Sachsens. Sie war zugleich Vorbild für die Anfang des 19. Jahrhunderts in Sachsen in großer Zahl errichteten Spinnmühlen. Die Nutzung der Wasserkraft bedingte die Ansiedlung erster Fabriken an den Wasserläufen des Erzgebirgsvorlandes. Die hier vorherrschenden geografischen Bedingungen prägten den frühen Fabrikbau in der Region und brachten im Zusammenspiel mit den Erfahrungen und Fertigkeiten der Baumeister einen „sächsischen Fabrikstil“ hervor. Diesen charakterisiert eine palastartige Bauweise mit hohen Mansarddächern, außerdem die Nutzung der Wasserkraft zum Maschinenantrieb.

Die begrenzte Leistungsfähigkeit der Handspinner und die auftretenden Versorgungsengpässe in der Textilherstellung waren – wie bereits zuvor bereits in England – auch in dieser traditionsreichen Textilregion Anlass dafür, Garn maschinell zu spinnen. Beispielhaft wirkten bei der Gründung der Bernhard’schen Spinnerei die für die Frühindustrialisierung in Sachsen wichtigen Faktoren Gewerbetradition, Unternehmergeist, kaufmännisches Know-how und Transfer von technischem Wissen zusammen.

Die Brüder Carl Friedrich und Ludwig Bernhard betrieben seit 1791 eine Textilhandlung in Manchester. Über ihre Niederlassung in Leipzig handelten die Kaufleute englisches Baumwollgarn nach Sachsen und kamen hier mit dem Chemnitzer Kaufmann Johann August von Bugenhagen zusammen. Gemeinsam beantragten sie bei den Behörden die Errichtung der Spinnerei. Das technische Wissen brachte der Mechaniker Evan Evans ein, den die Gebr. Bernhard aus Manchester abwarben. Evans errichtete später mit dem Baumeister Lohse weitere Spinnereien, begründete den Sächsischen Textilmaschinenbau und wurde auch selbst Spinnmühlenbesitzer.

Die Fabrik prosperierte während der Kontinentalsperre, die das europäische Festland vor den qualitativ besseren und preiswerteren englischen Waren schützte. Nach Aufhebung der Kontinentalsperre im Jahr 1815 ging die Spinnerei jedoch in Konkurs.

Nach Eigentümerwechseln wurden die Gebäude in der Folgezeit als Weberei, Maschinenfabrik und Kammgarnspinnerei genutzt. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Neubauten ergänzten das Ensemble. Von den Ursprungsbauten blieben das repräsentative Kontorgebäude und der Gründungsbau der Fabrik von 1799 erhalten. Durch die Umnutzung zur Seniorenresidenz wurde das Industriedenkmal beispielhaft saniert und erhalten.

Berufsschule für die industriellen Berufe (Industrieschule)

Die von Friedrich-Wagner Poltrock entworfene Industrieschule gilt als einer der herausragenden Bauten dieses überwiegend im Raum Chemnitz tätigen Architekten der Moderne. Die seinerzeit größte…
Berufsschule für die industriellen Berufe (Industrieschule)




Die von Friedrich-Wagner Poltrock entworfene Industrieschule gilt als einer der herausragenden Bauten dieses überwiegend im Raum Chemnitz tätigen Architekten der Moderne. Die seinerzeit größte deutsche Berufsschule ist ein rational durchkonstruiertes Schulgebäude, in dem sich moderne Ansätze von Schulorganisation und Architektur vereinen.

Deutscher Werkbund Sachsen e.V.

Mit seiner Neugründung 1992 knüpft der Deutsche Werkbund Sachsen (DWS) an seine Gründungswurzeln an. Der DWS macht die sächsische Werkbundtradition öffentlich und setzt sich mit aktuellen Problemen…
Deutscher Werkbund Sachsen e.V.




Mit seiner Neugründung 1992 knüpft der Deutsche Werkbund Sachsen (DWS) an seine Gründungswurzeln an. Der DWS macht die sächsische Werkbundtradition öffentlich und setzt sich mit aktuellen Problemen auseinander: dem Erhalt der Kulturdenkmale, insbesondere im Bereich des Industriebaus und der Architektur der Moderne sowie dem Erhalt verfallener Stadtquartiere. Er beschäftigt sich mit neuer Architektur in Sachsen wie mit der Gestaltung der Braunkohlefolgelandschaften als Erbe des Industriezeitalters. Durch seine Ausstellungen und Publikationen übernimmt er Bildungs- und Vermittlungsarbeit. Aktuelle Schwerpunkte der Arbeit des Deutschen Werkbundes Sachsen bilden Themen der Bildung und Forschung in Verbindung mit Gestaltungsaufgaben der gegenständlichen Welt sowie die Auswirkung der digitalen Technik auf Gestaltung und Kommunikation.

Erzwäsche Davidschacht

Das Ensemble hat mehrere Transformationen hinter sich. Nach Nutzung durch den Bergbau siedelten sich verschiedene Bergbaunachfolgeindustrien an, nach deren Ende wird das Areal derzeit revitalisiert.…
Erzwäsche Davidschacht




Das Ensemble hat mehrere Transformationen hinter sich. Nach Nutzung durch den Bergbau siedelten sich verschiedene Bergbaunachfolgeindustrien an, nach deren Ende wird das Areal derzeit revitalisiert.

Zunächst wurde hier in unmittelbarer Nähe zum Davidschacht die zentrale Erzaufbereitungsanlage der Grube Himmelfahrt errichtet. Bis zum Ende dieses staatlich betriebenen Bergbaus im Jahr 1913 wurden in dieser "Centralwäsche" Erz und taubes Gestein getrennt.

1920 übernahm der Unternehmer Johannes Küchenmeister die Gebäude und richtete eine Flachsaufbereitung ein. Hierfür wurde das Hauptgebäude umgebaut und eine Fabrikalle angebaut. Bereits 1926 endete diese Nutzung. Nach mehreren Eigentümerwechseln ging das Areal schließlich an das Porzellanwerk Freiberg, das hier bis Mitte der 1990er Jahre Gebrauchskeramik herstellte. In dieser Zeit entstanden weitere Anbauten und eine Produktionshalle.

Das Ende der 1990er Jahre brachgefallene Gelände erwarb die Saxonia Standortentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH und will es nun einer neuen Nutzung zuführen. Nach Teilabrissen sollen zentrale und denkmalgeschützte Gebäude, wie der Hochbau, erhalten und neu genutzt werden.

Fabrikerweiterungsbau Horch AG

Dieser wahrscheinlich älteste noch existierende Fabrikbau der deutschen Automobilindustrie steht für die Wegbereitung des Neuen Bauens und der Klassischen Moderne im sächsischen Fabrikbau. Der…
Fabrikerweiterungsbau Horch AG




Dieser wahrscheinlich älteste noch existierende Fabrikbau der deutschen Automobilindustrie steht für die Wegbereitung des Neuen Bauens und der Klassischen Moderne im sächsischen Fabrikbau. Der viergeschossige Industriebau vereint seinerzeit modernste Architekturauffassungen und Bautechniken. Während andere Eisenbetonbauten dieser Zeit ihre moderne Konstruktion hinter historisierenden Stützen und Fassaden „versteckten“, ist dieser Bau bereits innen und außen kompromisslos modern, frei von traditionellen Formen und Inhalten. Der Horch-Hochbau ist damit ein sehr frühes Zeugnis einer fortschrittlichen architektonisch-ästhetischen Entwicklung in dieser Zeit, die zuerst insbesondere der Industriebau nahm und die schließlich zum Neuen Bauen und zur Klassischen Moderne führte.

1904 erwarb die Fa. Horch das Fabrikgrundstück der eh. Segeltuchfabrik von Wächter & Zäuner und errichtete im Rahmen ihrer Betriebserweiterung verschiedene Gebäude auf dem Grundstück. Dominante auf dem neuen Fabrikgelände war der viergeschossige Horch-Hochbau.

Er wurde 1914 als Eisenbeton-Skelettbau durch die Zwickauer Firma Walter Rüde – Beton- und Eisenbetonbau Zwickau i.Sa. – unter der Bauleitung von Walter Rüde errichtet. Die vier Etagen mit je 5 Metern Geschosshöhe wurden für eine flexible Nutzung angelegt. Bei einer Grundfläche von rund 63x44 Metern und einem Stützenraster von 6x5 Metern sind die Grundrisse frei unterteilbar.

Während das Erdgeschoss vorwiegend als Materiallagerraum geplant war, befanden sich in den Obergeschossen große Arbeitssäle für 120 bis 140 Arbeiter. Überwiegend waren hier Abteilungen der Motoren- und Getriebefertigung sowie im Obergeschoss ein Konstruktionsbüro untergebracht.

Eine nachhaltige Nutzung des denkmalgeschützten Baus muss noch gefunden werden.

Fleischverarbeitungs­betrieb der Konsumgenossenschaft "Vorwärts"

Das Gebäude gilt als bedeutendes Beispiel für den Industriebau im Stil der sog. Roten Moderne. Ursprünglich als Produktionskomplex für die Eigenproduktion der 1888 in Dresden gegründeten…
Fleischverarbeitungs­betrieb der Konsumgenossenschaft "Vorwärts"




Das Gebäude gilt als bedeutendes Beispiel für den Industriebau im Stil der sog. Roten Moderne. Ursprünglich als Produktionskomplex für die Eigenproduktion der 1888 in Dresden gegründeten Konsumgenossenschaft  "Vorwärts" geplant, wurde letztlich nur die Fleischverarbeitung realilsiert. Der darüberhinausgehende Plan für die Einrichtung einer Großbäckerei, Brauerei und Brennerei  wurde in der Weltwirtschaftskrise fallengelassen.

Der mit roten Ziegeln verkleidete Stahlbetonskelettbau demonstiert eindrucksvoll die moderne Architekturgesinnung der Konsumgenossenschaften im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts.

Nach Kriegszertsörungen wurde das Gebäude verändert wieder aufgebaut. 1995 wurde es entkernt. Das Hauptprotal und die benachbarte Wagenhalle wurden in dieser Zeit abgerissen. Aktuell wird eine Nutzung gesucht, durch die dieses zentrale Bauwerk des modernen Bauens in Dresden erhalten werden kann.

Förderverein Weltkulturerbe Hellerau e.V.

Der Förderverein Weltkulturerbe Hellerau e.V. ist ein Zusammenschluss örtlicher Institutionen und interessierter Bürger und Bürgerinnen. Hier arbeiten die Bürgerschaft Helleraus, das Europäische…
Förderverein Weltkulturerbe Hellerau e.V.




Der Förderverein Weltkulturerbe Hellerau e.V. ist ein Zusammenschluss örtlicher Institutionen und interessierter Bürger und Bürgerinnen. Hier arbeiten die Bürgerschaft Helleraus, das Europäische Zentrum der Künste (Festspielhaus), die Deutschen Werkstätten und Fördermitglieder aus Deutschland sowie dem Ausland zusammen, um für "ihr" Hellerau den Weltkulturerbetitel zu erringen. Der so genannte "Herausragende Universelle Wert", der die Aufnahme einer Stätte in die Welterbeliste rechtfertigt, liegt bei Hellerau im Experiment und Reformprojekt des frühen 20. Jahrhunderts. Dabei spielen soziale, künstlerische und wirtschaftliche Aspekte eine Rolle. Der Verein ist eine ausschließlich private Initiative, ohne administrative oder finanzielle Beteiligung der Kommune, des Landes oder des Bundes.

Das Gesamtkunstwerk Hellerau steht wie kaum ein anderer Ort für die Auseinandersetzung mit dem Industriezeitalter und eine daraus resultierende gesellschaftliche Modernisierung in allen Lebensbereichen. Der Reformbewegung um 1900 nahestehende Unternehmer, Architekten und Künstler schufen hier eine Mustersiedlung, in der gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse mit einem kulturreichen und naturnahen Leben verbunden werden sollten. Wirtschaftliches Zentrum der Siedlung waren die Deutschen Werkstätten, kulturelles Zentrum das Festspielhaus Hellerau.

Gebr. Felsenstein Rauchwarengroß­handel

Das Felsensteinhaus steht für die Leipziger Geschäftshausarchitektur Am Brühl, dem vormaligen Zentrum des Pelzhandles. Mit der Entwicklung Leipzigs zum weltweit führenden Umschlagplatz für Pelze…
Gebr. Felsenstein Rauchwarengroß­handel




Das Felsensteinhaus steht für die Leipziger Geschäftshausarchitektur Am Brühl, dem vormaligen Zentrum des Pelzhandles. Mit der Entwicklung Leipzigs zum weltweit führenden Umschlagplatz für Pelze konzentrierten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts Am Brühl und seinen Nebenstraßen Pelzandels- und Veredlungsunternehmen.

Die 1851 als Handschuhmanufaktur in der Nähe von Fürth gegründete Firma Gebr. Felsenstein war seit 1860 im Pelzhandel tätig und baute nach 1885 in Leipzig eine Filiale auf. Um 1900 erwarb sie Am Brühl 52 und 54 zwei nebeneinanderliegende Grundstücke. Der 1896 errichtete Eisenskelettbau wurde mit dem 1909 im Stil der Reformarchtiektur errichteten Neubau verbunden. Hierfür wurde ein spätklassizistisches Wohnhaus abgetragen.

Die straßenseitigen Erkerräume wurden als Büros genutzt, in den übrigen Flächen in Ober- und Dachgeschossen befanden sich Pelzlager, im Erdgeschoss Ladenlokale. Wie an ähnlichen Geschäftshäusern auch bezieht sich der Fassadenschmuck auf den Pelzhandel. Hier lohnt das genaue Hinschauen!

Die Nationalsozialisten enteigneten die Fa. Gebr. Felsenstein 1939. Ein Teil der Familie wurde Opfer des Holocaust. Die überlebenden Erben wurden nach 1990 entschädigt, das Gebäude um 2000 verkauft und als Geschäftshaus saniert.

Hafenmühle

Die Hafenmühle mit ihrem 63 Meter hohen markanten Siloturm prägt die Dresdner Stadtsilhouette. Sie gehörte zum einst bekannten Dresdner Bäckereiunternehmen Bienert. Die Söhne des Unternehmensgründers…
Hafenmühle




Die Hafenmühle mit ihrem 63 Meter hohen markanten Siloturm prägt die Dresdner Stadtsilhouette. Sie gehörte zum einst bekannten Dresdner Bäckereiunternehmen Bienert. Die Söhne des Unternehmensgründers Gottlieb Traugott Bienert errichteten diese moderne Großmühle am Dresdner Elbhafen. Gründe für diesen Neubau waren die bessere Verkehrsanbindung sowie die fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten am ursprünglichen Unternehmenssitz, einer ehemaligen Wassermühle in Dresden-Plauen.

Der Industriebau ist ein Beispiel für die moderne Reformarchitektur Anfang des 20. Jahrhunderts. Dies spiegelt sich auch in Konstruktion und Technik, wie der Eisenbetonkonstruktion, der mechanischen Transporteinrichtungen oder der Brandschutzanlage, wider.

Auch nach der Verstaatlichung der Mühle zwischen 1958 und 1972 wurde die Mühle als VEB Mühlenwerke Dresden betrieben. 1984 erfolgte die Erneuerung der technischen Anlage. 1990 erfolgte die Privatisierung, seit 2003 firmiert sie als „Dresdener Mühlen KG“.

Halle 9 Kirowwerk

Die zu den Kirow-Werken gehörende und entkernte Halle 9, in der noch bis zum Frühjahr 2016 die Umkleideräume der Mitarbeiter untergebracht waren, wurde zum Herbstrundgang des Leipziger…
Halle 9 Kirowwerk




Die zu den Kirow-Werken gehörende und entkernte Halle 9, in der noch bis zum Frühjahr 2016 die Umkleideräume der Mitarbeiter untergebracht waren, wurde zum Herbstrundgang des Leipziger Spinnereigeländes am 17. und 18. September 2016 erstmals als Kunstraum genutzt. Langfristig wird die Etablierung als Ausstellungsort angestrebt, der in Nachbarschaft zum Spinnereigelände Kunst wie Design und Architektur verhandelt.

Kirow ist Weltmarktführer für Eisenbahnkrane und Schlackentransporter mit Sitz in Leipzig und förderte auch in der Vergangenheit kontinuierlich Künstler und Kultureinrichtungen, so Robert Rauschenberg, Fabrice Hubert, Oscar Niemeyer, Gerhard Merz, Lada Nakonechna und Margret Hoppe sowie das Mendelssohnhaus und das Gewandhaus in Leipzig.

Heiz-Kraftwerk Mitte

Bereits 1838 war am Standort das erste Dresdner Gaswerk errichtet worden. Nach Betriebseinstellung 1895 wurde hier ein Elektritzitätswerk errichtet und bereits 1900 durch ein zweites Kraftwerk…
Heiz-Kraftwerk Mitte




Bereits 1838 war am Standort das erste Dresdner Gaswerk errichtet worden. Nach Betriebseinstellung 1895 wurde hier ein Elektritzitätswerk errichtet und bereits 1900 durch ein zweites Kraftwerk erweitert. Mit wachsendem "Stromhunger" der Großstadt Dresden wurden beide Kraftwerke zusammengelegt und erweitert. Damit verbundene Neubauten erfolgten als Stahlskelettbau mit Klinkerverkleidung im Stile des Neuen Bauens.

Das Kraftwerk arbeitete bis 1994. Nach verschiedenen Zwischennutzungen wurde der Komplex zwischen 2011 und 2016 zum Kulturstandort umgebaut.

Institut für Neue Industriekultur INIK GmbH

Das deutsch-polnische Institut für Neue Industriekultur INIK mit Hauptsitz in Cottbus betreibt angewandte Forschung und Entwicklung in den Bereichen Architektur, Städtebau und Regionalplanung.…
Institut für Neue Industriekultur INIK GmbH




Das deutsch-polnische Institut für Neue Industriekultur INIK mit Hauptsitz in Cottbus betreibt angewandte Forschung und Entwicklung in den Bereichen Architektur, Städtebau und Regionalplanung. Intensive Forschungs- und Projektkooperationen bestehen u. a. mit der Politechnika Wroclawska, der Hochschule Lausitz und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. In interdisziplinären Wissenschaftsteams untersuchen INIK-Mitarbeiter und Partner strukturschwache Städte und Regionen mit folgenden thematischen Schwerpunkten: Strategisches Planen und Entwerfen, Umsiedlung und Stadtumbau, Kulturtourismus und Denkmalpflege sowie regionale Ökonomien. Das INIK-Team erforscht in regionalen, nationalen und europaweiten Zusammenhängen komplexe Strategien der planerisch-gestalterischen Fachdisziplinen. Bei der Institutsarbeit haben in den letzten Jahren verstärkt der Klimawandel, energetische Aspekte der Stadtentwicklung und die demografischen Transformationsprozesse eine zentrale Rolle der Forschung und Entwicklung übernommen. Das Institut ist Forschungspartner und Auftragnehmer zahlreicher Hochschulen, Wirtschaftsunternehmen, staatlicher Institutionen und gesellschaftlicher Organisationen in Deutschland und Polen. Beratende Aufgaben übernimmt der Beirat des Institutes. Der Beirat setzt sich aus Vertretern der Landesministerien in Brandenburg, der Hochschulen (Cottbus, Frankfurt (Oder), Lodz, Gliwice), der Wirtschaft und der regionalen Planungsakteure zusammen.

Kattun-Manufaktur

Die im Stil eines fränkischen Rokokopalais errichtete Manufaktur markiert den Übergang zum Fabrikzeitalter in Sachsen. Trotz zahlreicher Nutzungsänderungen blieb der ursprüngliche Charakter des…
Kattun-Manufaktur




Die im Stil eines fränkischen Rokokopalais errichtete Manufaktur markiert den Übergang zum Fabrikzeitalter in Sachsen. Trotz zahlreicher Nutzungsänderungen blieb der ursprüngliche Charakter des Manufakturgebäudes bis heute weitgehend erhalten.

Eines der bedeutendsten sächsischen Textilunternehmen der Frühindustrialisierung hatte hier seinen Sitz. Auf Werben Plauener Baumwollwarenhändler siedelte sich 1754 der in Augsburg ausgebildete Kattundrucker Johann August Neumeister in Plauen an und gründete hier die erste Kattundruckerei Sachsens. Mit Erweiterung des Geschäfts errichtete Neumeister ab 1776 ein neues Fabrikationsgebäude: das heutige Weisbach‘sche Haus. Hinter seiner Rokokofassade beherbergte es Produktions-, Trocken-, Lager- und Verwaltungsbereiche sowie Wohnungen für die Arbeiter.

Ab 1783 wurde die Fabrik von einer Gesellschaft Plauener Baumwollwarenhändler als Kattundruck-Manufaktur Facilides & Co. weiterbetrieben. Neumeister war Mitgesellschafter und leitete das Unternehmen. 1794 verkaufte Neumeister seine Anteile und verließ Plauen. Sein Nachfolger als Direktor wurde der junge Kaufmann Ernst Wilhelm Conrad Gössel.

Gössel erweiterte die Fabrik 1808 um eine wasserkraftbetriebene Spinnerei. 1811 arbeiten hier 1.620 Spinner, Weber und Kattundrucker. 1814 erwarb Gössel alle Anteile an der Fabrik und wurde zum Alleininhaber. Der erfolgreiche Unternehmer machte sich auch als Mäzen in Plauen einen Namen.

Nachfolgeprobleme und wirtschaftliche Schwierigkeiten führten zur Auflösung des Unternehmens im Jahr 1830. 1834 pachtete dann Carl Wilhelm Weisbach Teile der Spinnerei, bevor er 1850 Eigentümer des gesamten Ensembles wurde. Seit dem wird das Gebäude als Weisbachsches Haus bezeichnet.

Auf die Nutzung als Spinnerei folgten Mischnutzungen durch Kleingewerbe und zu Wohnzwecken. Seit Ende der 1990er Jahre engagieren sich die Familie Weisbach und Plauener Bürger für die Wiederbelebung. Im Rahmen der Revitalisierung der Elsteraue kommt dem Weisbachschen Haus aufgrund seiner architektonischen und historischen Bedeutung eine zentrale Rolle zu.

Kaufhaus Schocken Oelsnitz

Der im Stil des Neuen Bauens errichtete Kaufhauserweiterungsbau schließt sich an das 1904 von Simon und Salman Schocken übernommene Geschäftshaus an. Dieses gilt als Keimzelle des Schocken-Konzerns,…
Kaufhaus Schocken Oelsnitz




Der im Stil des Neuen Bauens errichtete Kaufhauserweiterungsbau schließt sich an das 1904 von Simon und Salman Schocken übernommene Geschäftshaus an. Dieses gilt als Keimzelle des Schocken-Konzerns, der sich in den 1920er Jahren zur viertgrößten Warenhauskette Deutschlands entwickelte.

Durch den Neubau wurde die Verkaufsfläche in der Bergarbeiterstadt mit ihren fast 20.000 Einwohnern auf 900 Quadratmeter erweitert. Der Architekt Bernhard Sturtzkopf, Bauhausschüler und Mitarbeiter von Walter Gropius, arbeitete ab 1928 als Architekt für den Schocken-Konzern und steht neben Erich Mendelsohn für den die Schockenkaufhäuser prägenden modernen Baustil.

Nach Verdrängung und Enteignung der jüdischen Eigentümerfamilie durch die Nationalsozialisten wurde das Kaufhaus 1939 Teil der Merkur Aktiengesellschaft, 1945 enteignet und als Konsument-Warenhaus weitergeführt. Nach Rückübertragung an die Familie Schocken im Jahr 1993, wurde das Kaufhaus 1997 an eine Investorengemeinschaft verkauft und denkmalgerecht zum Wohngebäude umgebaut.

Kühlhaus Görlitz e.V.

Der Verein betreibt seit 2008 die Umnutzung eines der imposantesten Industriebauten in Görlitz. Das ehemalige Kühlhaus wird hauptsächlich durch Eigenleistung der Betreiber, des Vereins, der Mieter und…
Kühlhaus Görlitz e.V.




Der Verein betreibt seit 2008 die Umnutzung eines der imposantesten Industriebauten in Görlitz. Das ehemalige Kühlhaus wird hauptsächlich durch Eigenleistung der Betreiber, des Vereins, der Mieter und privater Förderer in ein lebendiges Areal verwandelt. Die Initiative ist Freizeit- und Kulturprojekt zur Schaffung öffentlicher Räume für Veranstaltungen, Sport und kreatives Arbeiten unter privater Verwaltung. Eingebunden sind Kunstinteressierte, Individualisten, Enthusiasten, Selbstverwirklicher bzw. Macher, um dem Gelände und den Gebäuden gemeinschaftlich ein lebendiges Gesicht geben.

Mit Unterstützung begeisterter, inspirierter und mutiger Menschen entsteht aus dem Kühlhaus ein spannender Freizeit- und Kulturraum mit Langzeitwirkung für die Stadt. Das Gebäude, das Gelände, die Nähe zum Berzdorfer See - aber auch die Vorschläge und Wünsche junger und alter Görlitzerinnen und Görlitzer machen eine solche Nutzung nicht nur möglich, sondern für uns schon greifbar. Mit einem Biergarten, einem Café und einer Bar sowie durch Tanzveranstaltungen und Konzerte, Filmvorführungen oder Workshops ist die ehemalige Industriebrache bereits ein öffentlicher Ort geworden.

Kulturstiftung Leipzig

Die Kulturstiftung ist eine Stiftung des privaten Rechts, deren satzungsmäßige Ziele im Eintreten für die Belange des Denkmalschutzes, der Stadtkultur und des Umweltschutzes bestehen. Sie finanziert…
Kulturstiftung Leipzig




Die Kulturstiftung ist eine Stiftung des privaten Rechts, deren satzungsmäßige Ziele im Eintreten für die Belange des Denkmalschutzes, der Stadtkultur und des Umweltschutzes bestehen. Sie finanziert ihre Arbeit aus Erträgnissen des Stiftungsvermögens, durch Spenden, Sponsoring und Mieteinnahmen. Ihre Gremien sind der Stiftungsrat und ein Vorstand, die beide ehrenamtlich tätig sind. Die Geschäftsführung wird hauptamtlich ausgeübt. Die Kulturstiftung hat Ihren Sitz in der Alten Nikolaischule zu Leipzig. Die Kulturstiftung Leipzig realisiert Ihr Anliegen über publizistische Tätigkeit, über Öffentlichkeitsarbeit wie Vorträge, Diskussionen und Ausstellungen sowie durch materielle Projekte der Stadtkultur und Denkmalpflege. In Einzelfällen unterstützt sie Projekte fremder Träger, sofern sie in das Stiftungsprofil passen. Die Kulturstiftung berät und unterstützt Denkmaleigentümer bei ihrer, sich aus dem Denkmalschutzgesetz ergebenden Verantwortung.

Landesamt für Denkmalpflege

Das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen nimmt als Fachbehörde in Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden vielfältige Aufgaben wahr. Hierzu gehören die Gebietsdenkmalpflege, die Erfassung und…
Landesamt für Denkmalpflege




Das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen nimmt als Fachbehörde in Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden vielfältige Aufgaben wahr. Hierzu gehören die Gebietsdenkmalpflege, die Erfassung und Erforschung von Denkmalen, die Pflege und Verwaltung der bedeutenden Sammlungsbestände des Hauses, die Beratung bei Restaurierungsprojekten und die Realisierung von Publikationen und Ausstellungen.

Zur Gebietsdenkmalpflege gehören Spezialbereiche u.a. auch für die Technischen Denkmale. Zu diesen zählen neben bergbaulichen Anlagen und früheren Fabrikbauten wie Spinnmühlen, Gießereien und Maschinenbauanstalten auch Talsperren und Kraftwerke sowie Denkmale der Verkehrsgeschichte, namentlich der in Sachsen schnell prosperierenden Eisenbahn. Das Erbe des Freistaates an historischen Industriebauten ist groß, weil Sachsen zu einem Kernland der Industrialisierung in Deutschland zählte. Aktuell umfasst die Liste der Technischen Denkmale etwa 7000 Objekte. Wie alle Denkmale lassen sich die Technischen Denkmale langfristig nur dann erhalten, wenn sie weiterhin genutzt werden. Selten wird es sich um eine Fortführung der ursprünglichen Bestimmung handeln, weil sich Produktionsverfahren und Logistik weiterentwickeln und neue Anforderungen an die Gebäudehülle stellen. Auch Brücken und andere Ingenieurbauwerke sind geänderten Ansprüchen an Tragfähigkeit und Sicherheit ausgesetzt. Neben dem Sonderfall einer musealen Nutzung, der sich vor allem bei technischen Anlagen mit spezieller, ausschließlich an der Funktion ausgerichteter Gestalt anbietet, kommen für reine Fabrikbauten nahezu alle Nutzungsmöglichkeiten in Betracht, die Architektur beherbergen kann. Mit der Nutzung sich ändernde Ansprüche an konstruktive und bauklimatische Bedingungen, an Schalldämmung, Feuersicherheit und behindertengerechten Zugang erfordern Veränderungen, die zwangsläufig Teile der ursprünglichen Baugestalt zur Disposition stellen. Wichtige Sachzeugen der Industrialisierung und der Infrastruktur zu bewahren und somit zum Verständnis der noch immer unser Leben prägenden technikgeschichtlichen Entwicklung beizutragen, bleibt das Ziel der Industriedenkmalpflege.

Leipziger Denkmalstiftung

Bürgerengagement für Baudenkmäler Die Leipziger Denkmalstiftung wurde im Jahr 2010 auf Initiative des Stadtforums von 45 Privatpersonen, Vereinen und Unternehmen gegründet, um den anhaltenden Verlust…
Leipziger Denkmalstiftung




Bürgerengagement für Baudenkmäler

Die Leipziger Denkmalstiftung wurde im Jahr 2010 auf Initiative des Stadtforums von 45 Privatpersonen, Vereinen und Unternehmen gegründet, um den anhaltenden Verlust wertvoller Baudenkmale zu stoppen. Denn Denkmalschutz bietet große Chancen: Die städtische Identität wird gestärkt und eine nachhaltige Standortpolitik gefördert.

Städte der Region Leipzig sind Zeitzeugen der einstigen erfolgreichen Industriestandorte: Historische Stadtquartiere, Bürgerhäuser und Industriebauten, die einmalig und charakteristisch für die Stadtbilder sind. In Sachsen sind 10.000 geschützte Bauten akut in ihrem Bestand bedroht, in Leipzig allein ca. 2.000.

Kulturelles Erbe verlangt Verantwortung

Die Leipziger Denkmalstiftung will aktiv helfen, gewachsene Stadtstrukturen und historische Baukultur in Leipzig und Mitteldeutschland zu bewahren und für die Zukunft zu sichern. Mit tatkräftigem Einsatz, einem großen Netzwerk, nachhaltigen Konzepten und finanzieller Unterstützung setzt die Leipziger Denkmalstiftung dort an, wo der öffentlichen Hand Mittel und Wege fehlen, wo die privaten Eigentümer mit dem Erhalt ihrer Baudenkmale vor schwer lösbare Probleme gestellt werden.

 

Rettung des Kontorhäuschens Leipzig Plagwitz

Leipzig-Plagwitz gilt als einer der größten Industriestandorte der Gründerzeit in Deutschland. Die Leipziger Denkmalstiftung übernimmt derzeit die rettende Sanierung des „Kontorhäuschens“ am Plagwitzer Bahnhof. Das Gebäude war Teil der Abfertigungsanlagen für den Empfang und Versand der Güter auf dem Übergabebahnhof. Zukünftig soll es als Ausstellungsraum und als Ausgangspunkt für Führungen zur Industriegeschichte Leipzigs dienen.

Ludwig Hupfeld AG

Das Fabrikgebäude mit seinem markanten Turm ist ein Fixpunkt in der Leipziger Stadtlandschaft. Zugleich ist es das bauliche Erbe des Anfang des 20. Jahrhunderts prosperierenden Unternehmens von Ludwig…
Ludwig Hupfeld AG




Das Fabrikgebäude mit seinem markanten Turm ist ein Fixpunkt in der Leipziger Stadtlandschaft. Zugleich ist es das bauliche Erbe des Anfang des 20. Jahrhunderts prosperierenden Unternehmens von Ludwig Hupfeld. Das Unternehmen war einer der weltweit führenden Hersteller selbstspielender Musikinstrumente.

Der weitsichtige Unternehmer Ludwig Hupfeld wählte als Standort ein ca. 100.000 m² großes Gelände am Kreuzungspunkt zweier Bahnstrecken in Böhlitz-Ehrenberg vor den Toren der Stadt Leipzig. Das fünfgeschossige Gebäude hat einen U-förmigen Grundriss und wird von dem 63 Meter hohen Turm überragt. Urspünglich war hier die weithin sichtbare Firmenreklame "Phonola" angebracht.

Mit dem Fabrikneubau expandierte das Unternehmen und beschäftigte bald 1.200 Arbeiter. Die gesamte Produktion vom Holzrahmen bis zu den Notenrollen war hier konzentriert. Ab den 1930er Jahren wurden Grammophone, Kinoorgeln und Radios, aber auch Möbel produziert. Von Nachfolgeunternehmen wurden in der Fabrik bis 2009 Klaviere hergestellt.

Der Architekt Emil Franz Hänsel war Mitglied im Deutschen Werkbund und gilt als einer der interessantesten Architekten der Reformarchitektur in Leipzig. Neben der Fabrik entwarf er für Hupfeld auch dessen repräsentative Villa in Leipzig-Gohlis.

Unter der Marke Hupfeldcenter wird der denkmalgeschützte Industriebau von den neuen Eigentümern vermietet.

Metallwarenfabrik J. Arthur Dietzold

Die ehemalige Metallwarenfabrik ist heute ein Beispiel für privat getragene Revitalisierung von Industriebrachen. Mit Emil Franz Hänsel entwarf einer der Anfang des 20. Jahrhunderts meistbeschäftigten…
Metallwarenfabrik J. Arthur Dietzold




Die ehemalige Metallwarenfabrik ist heute ein Beispiel für privat getragene Revitalisierung von Industriebrachen.

Mit Emil Franz Hänsel entwarf einer der Anfang des 20. Jahrhunderts meistbeschäftigten Leipziger Architekten für Industrie- und Gewerbebauten diese Fabrik. Hergestellt wurden hier Nägel, Artikel für die in Leipzig konzentrierte Pelzverarbeitungsindustrie sowie später Elektroschaltgeräte. Mitte der 1990er Jahre wurde die Produktionsstätte aufgegeben.

Nach Jahren des Leerstandes wird das Areal seit ca. 2015 wiederbelebt. Neben einer Werbeagentur und einer Galerie sind bereits  ca. 40 bildende Künstler ansässig. Vorgesehen ist eine schrittweise, niedrigschwellige Sanierung des Gebäudes.

Morgenstern-Schacht IV - Förderturm

Der Ausbau des 1920 angelegten Morgensternschachts zum Martin-Hoop-Schacht IV (seit 1948) als zentraler Anlage war eine Meisterleistung der Nachkriegszeit. Im architektonisch klar gegliederten…
Morgenstern-Schacht IV - Förderturm




Der Ausbau des 1920 angelegten Morgensternschachts zum Martin-Hoop-Schacht IV (seit 1948) als zentraler Anlage war eine Meisterleistung der Nachkriegszeit. Im architektonisch klar gegliederten Förderturm findet man die konsequente Wiederaufnahme des Verständnisses modernen Bauens der 1930 Jahre wieder.

Aufgrund des Stahlmangels in dieser Zeit wählte der Architekt eine Stahlbetonkonstruktion, die massiv mit Klinkersteinen ummauert wurde. Mit Erweiterung des Förderturms um eine Gefäßförderanlage wurden 1955 zusätzliche Stahlbetonstützen eingebaut.

2001-2002 wurde die Konstruktion saniert, das Ensemble ist derzeit ungenutzt.

Museum Saigerhütte Olbernhau mit Kupferhammer

Ein einzigartiges Zeitzeugnis des Hüttenwesens der Buntmetallurgie in Europa! Die Saigerhütte Olbernhau/Grünthal aus dem Jahre 1537 verdankt ihren Namen einem Verfahren zur Entsilberung von Rohkupfer,…
Museum Saigerhütte Olbernhau mit Kupferhammer




Ein einzigartiges Zeitzeugnis des Hüttenwesens der Buntmetallurgie in Europa!

Die Saigerhütte Olbernhau/Grünthal aus dem Jahre 1537 verdankt ihren Namen einem Verfahren zur Entsilberung von Rohkupfer, dem Saigern. Das Werk entwickelte sich zu einer der bedeutendsten so genannten sächsischen Bergfabriken. Zeitweise kamen von hier mehr als zehn Prozent des gesamten Silberaufkommens in Sachsen. Die Saigerhütte war gleichzeitig Zentrum der Kupferverarbeitung in Sachsen. Vier Hammerwerke gehörten einst zum Komplex. Das erste Walzwerk arbeitete ab 1847.

Über 20 historische Einrichtungen umfasst die ehemals in sich geschlossene, privilegierte Industriegemeinde, umgeben von den Resten einer wehrhaften Mauer.

Am Originalstandort der Freianlage 'Lange Hütte' wird an Hand von Öfen, Herden und einem Pochwerk die Dimension der Saigerhütte veranschaulicht. Im voll funktionsfähigen Hammerwerk erklärt der Hammerknecht die Geschichte dieser frühkapitalistischen Produktionsstätte und führt den sechs Zentner schweren Breithammer in Funktion vor. In der Ausstellung im Kupferwarenlager stellen Funde, museale Sachzeugen und Modelle sowohl die Entwicklung des Hüttenwerkes als auch den Produktionsprozess des Saigerns dar. Weitere Einrichtungen, wie Hüttenschule und Arbeiterwohnhaus, informieren über die Lebensweise der Hüttenarbeiterfamilien. Der Besucher erhält Einblick in Technik, Geschichte und soziale Struktur eines jahrhundertealten metallurgischen Betriebes.

Orientalische Tabak- und Cigarettenfabrik Yenidze

Der als Zigarettenfabrik errichtete Bau war Teil der Markenwerbung des Unternehmens. Die Fassade des modernen Stahlbetonskelettbaus, seine markante Kuppel und der als Minarett getarnte Schornstein…
Orientalische Tabak- und Cigarettenfabrik Yenidze




Der als Zigarettenfabrik errichtete Bau war Teil der Markenwerbung des Unternehmens. Die Fassade des modernen Stahlbetonskelettbaus, seine markante Kuppel und der als Minarett getarnte Schornstein wurden nach dem Vorbild osmanischer Bauten gestaltet. Auf den ersten Blick ist daher die Fabrik dahinter nicht zu erkennen.

Der Name Yenidze verweist auf den nordgriechischen Ort, aus dem das Unternehmen seinen Tabak importierte. 1924 wurde das Unternehmen an den Tabakkonzern Reemtsma verkauft. Trotz starker Kriegszerstörungen wurde am Ort bis 1953 produziert, anschlließend wurde die Räume als Lager genutzt, 1976 bis 1990 hatte der VEB Tabakkontor, die Verwaltung des staatlichen Tabakhandels der DDR, hier seinen Sitz.

Seit 1980 ist die "Tabakmoschee" anerkanntes Baudenkmal. 1995 bis 1997 wurde sie saniert und zum Bürogebäude umgebaut. Im Dach- und Kuppelbereich wurde ein Restaurant eingerichtet, so ist dieser einzigartige Bau für die Öffentlichkeit zugänglich.

Robert Götze AG

Die ehemalige Strumpffabrik ist ein Zeugnis des Aufstiegs der sächsischen Wirkwarenindustrie. Oberlungwitz war eines ihrer Zentren. Mit Entwicklung der Cottonmaschine wurden die bislang genutzten…
Robert Götze AG




Die ehemalige Strumpffabrik ist ein Zeugnis des Aufstiegs der sächsischen Wirkwarenindustrie. Oberlungwitz war eines ihrer Zentren. Mit Entwicklung der Cottonmaschine wurden die bislang genutzten handbetriebenen Kulierstühle abgelöst und die Grundlage für die fabrikmäßige Herstellung von Wirkwaren, insbesondere Strümpfen gelegt.

Das von Robert Götze 1886 gegründete Unternehmen ging diesen Weg zur Fabrik. Mit Wagner-Poltrock beauftragte der Textilunternehmer einen der wichtigsten Chemnitzer Architekten der Moderne.

Nach Verstaatlichung wurde das Unternehmen 1949 mit der benachbarten Firma Friedrich und Kurt Tauscher zusammengelegt. Auch deren 1928 errichtete Fabrik wurde von Wagner-Poltrock entworfen.

Als VEB Feinstrumpfwerke Oberlungwitz wurden hier bis 1990 Strümpfe hergestellt. Die nach der Reprivatisierung gegründete Esda & Rogo Vertriebs GmbH nutzt die Gebäude derzeit als Lager und Outlet.

Schubert & Salzer Maschinenfabrik

Sein markanter Uhrturm von 1927 macht das Ensemble der eh. Maschinenfabrik Schubert & Salzer zu den stadtbildprägenden Industriebauten der "Chemnitzer Moderne". Das 1883 von den Schlossern Carl August…
Schubert & Salzer Maschinenfabrik




Sein markanter Uhrturm von 1927 macht das Ensemble der eh. Maschinenfabrik Schubert & Salzer zu den stadtbildprägenden Industriebauten der "Chemnitzer Moderne".

Das 1883 von den Schlossern Carl August Schubert und Franz Bruno Salzer in einer Werkstatt gegründete Maschinenbauunternehmen wurde 1887 an diesen Standort verlegt und sukzessive ausgebaut. Hergestellt wurden zunächst Strumpfwirkmaschinen. In den Folgejahren wurde das Fertigungssortiment auf Wirkmaschinen aller Art, Präzisionswerkzeugmaschinen sowie kurzzeitig auch Büromaschinen und Fahrräder erweitert.

1889 wandelten die Gründer das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um, das Unternehmen expandierte deutschlandweit. Mit Ausweitung der Produktion wurden verschiedene Erweiterungsbauten erichtet. Insbesondere in der Gestaltung des Fahrstuhlturmes spiegelt sich das Selbstbewußtsein der Chemnitzer Industriellen wider: Erich Basarke überhöhte diesen zum markanten Uhrturm, der Ähnlichkeiten zum Rathausturm von Florenz nicht verleugnen kann.

Der Chemnitzer Stammbetrieb wurde 1946 enteignet, am Standort Ingolstadt wurde die Firma jedoch fortgeführt. Die Privatisierung des Chemnitzer VEB Wirkmaschinenbau 1990 zur Wirkbau GmbH Chemnitz hatte keinen Erfolg. Nach 1994 wurde das Areal von einem Immobilienunternehmen saniert und in einen Gewerbepark umgewandelt. Dieser bietet heute verschiedenen mittelständischen Unternehmen Platz und ist ein Beispiel für die gelungene Transformation von Industrieimmobilien.

Sitzmöbelfabrik E. Morgenstern

Neuhausen entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Zentrum des Stuhlbaues in Sachsen. Holzreichtum und bestehendes Hausgewerbe sowie der Anschluss an die Eisenbahn im Jahr 1895 begünstigten…
Sitzmöbelfabrik E. Morgenstern




Neuhausen entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts zu einem Zentrum des Stuhlbaues in Sachsen. Holzreichtum und bestehendes Hausgewerbe sowie der Anschluss an die Eisenbahn im Jahr 1895 begünstigten diese Entwicklung. 1913 arbeiteten hier 26 überwiegend kleine und mittlere Betriebe.

Die 1883 gegründete Sitzmöbelfabrik E. Morgenstern war vor Ort einer der wenigen größeren Betriebe mit rund 100 Beschäftigten. In den 1930er Jahren zählte das Unternehmen zu den 50 größten sächsischen Möbelfabriken. Auch nach Enteignung und Verstaatlichung zum VEB Stuhlfabrik Neuhausen 1947 wurden hier bis 1989 Stühle hergestellt.

1927 wurde die Fabrik erweitert und moderisiert. Als Neubau entstand das noch heute ortsbildprägende Fabrikgebäude aus Stahlbeton. Das im Stile der Neuen Sachlichkeit errichtete Gebäude hat ein für  Fabrikhochbauten im Erzgebirge typisches Schrägdach. Bedeutende Erweiterungsbauten erfolgten in den 1930er Jahren sowie 1972 mit dem Bau einer freitragenden Produktionshalle.

Städtische Gasversorgungsanstalt

Zur Versorgung der Stadt mit sog. Leuchtgas ging 1838 Leipzigs erstes Gaswerk in Betrieb. Mit der wachsenden Stadt wurde auch das Gaswerk erweitert. Nach dem Bau eines zweiten Gaswerks in…
Städtische Gasversorgungsanstalt




Zur Versorgung der Stadt mit sog. Leuchtgas ging 1838 Leipzigs erstes Gaswerk in Betrieb. Mit der wachsenden Stadt wurde auch das Gaswerk erweitert. Nach dem Bau eines zweiten Gaswerks in Leipzig-Connewitz (heute Asisi-Panometer) wurde das alte Gaswerk 1892 durch ein neues ersetzt.

1977 endete in Leipzig die Stadtgasgewinnung. Vom Gaswerk I an der Roscherstraße sind einige gründerzeitliche Bauten sowie der 28 Meter hohe und im Durchmesser 52 Meter messende Gasbehälter 10 erhalten geblieben.

Die Stadtwerke Leipzig sanierten das Ensemble 1012/13 und bieten den Ort für Veranstaltungen zur Nutzung an.

Städtischer Vieh- und Schlachthof

Der Vieh- und Schlachthof galt nach seiner Fertigstellung nicht nur als größte und modernste Anlage dieser Art in Deutschland, auch funktionell und baukünstlerisch gilt der Komplex als herausragendes…
Städtischer Vieh- und Schlachthof




Der Vieh- und Schlachthof galt nach seiner Fertigstellung nicht nur als größte und modernste Anlage dieser Art in Deutschland, auch funktionell und baukünstlerisch gilt der Komplex als herausragendes Beispiel für derartige Bauten. Die insgesamt 68 Gebäuden wurden meist im Heimatschutzstil errichtet. Die Lage auf einer aufgeschütteten Fläche im Ostragehege bot ausreichenden Schutz vor Hochwasser der Elbe.

In den Folgejahren wurde das Ensemble durch Rekonstruktions- und Umbauarbeiten stark verändert, umfunktioniert, einige Gebäude wurden auch abgerissen. Ende 1994 wurde die Fleischverarbeitung eingestellt. Ein Teil des Areals wurde im Jahr 2000 zur Messe Dresden umgebaut. Ein anderer Teil wird seit 2007 vom Sportgymnasium Dresden genutzt. Die unsanierten Gebäude werden temporär durch verschiedene Kunstprojekte genutzt.

Städtisches Gaswerk II

Die beiden ehemaligen Gasbehälter sind Relikte aus der Zeit der Stadtgasgewinnung. Das Gas wurde zunächst zu Beleuchtungszwecken, nach dem Siegeszug der Elektrizität zu Heizzwecken genutzt. Die…
Städtisches Gaswerk II




Die beiden ehemaligen Gasbehälter sind Relikte aus der Zeit der Stadtgasgewinnung. Das Gas wurde zunächst zu Beleuchtungszwecken, nach dem Siegeszug der Elektrizität zu Heizzwecken genutzt. Die Gasometer gehörten zu einem größeren Komplex städtischer Versorgungsbetriebe, angefangen beim nördlich gelegenen Schlachthof (heute Zentrale des Mitteldeutschen Rundfunks) bis hin zum südlich gelegenen Elektrizitätswerk. Bis 1977 wurde in Leipzig Stadtgas gewonnen, seit dem bezieht die Stadt Ferngas.

Im Jahr 2005 schlossen die Stadtwerke Leipzig die Sanierung des großen Gasometer ab. Wechselnde Panoramen des Künstlers Yadegar Asisi sind eine innovative Nutzung für diesen Ort. Der kleinere Gasometer wird seit seiner Sanierung als Open-Air-Veranstaltungsort genutzt.

Stiftung Umgebindehaus

Umgebindehäuser prägen die Oberlausitzer Haus- und Kulturlandschaft. Sie sind ein Zeugnis des Oberlausitzer Textilgewerbes, seiner Struktur, der Arbeits- und Lebensbedingungen. Die Stiftung…
Stiftung Umgebindehaus




Umgebindehäuser prägen die Oberlausitzer Haus- und Kulturlandschaft. Sie sind ein Zeugnis des Oberlausitzer Textilgewerbes, seiner Struktur, der Arbeits- und Lebensbedingungen.

Die Stiftung Umgebindehaus setzt sich seit 2004 für den Erhalt der hölzernen Volksbauweise in der Oberlausitz, dem Umgebindehaus, ein. Seit 2009 sind wir eine gemeinnützige rechtsfähige Stiftung privaten Rechts.

Ziele der Stiftung sind:

(1) Erhaltung

Stiftungszweck ist die Erhaltung gefährdeter Umgebindehäuser, Schrotholzhäuser und ähnlicher Bauwerke.

(2) Hilfe und Beratung

Die Stiftung hilft beim Erwerb, der Sicherung, Teilinstandsetzung und Sanierung der Gebäude als Voraussetzung einer künftigen Weiternutzung.

(3) Information

Die Stiftung führt Informationsveranstaltungen und wissenschaftliche Untersuchungen durch und fördert den internationalen Austausch von Erfahrungen mit Tschechien und Polen.

(4) Förderung

Ziel ist die Verfolgung gemeinnütziger Zwecke durch die Förderung des Denkmalschutzes und des Heimatgedankens.

(5) Öffentliche Würdigung

Die Stiftung lobt jährlich den mit 7.000 Euro dotierten Umgebindehauspreis für hervorragende, denkmalgerechte Sanierungen und für das Engagement von Personen oder Vereinen zur Erhaltung der Umgebindebauweise aus.

 

Tapetenwerk

In der ehemals zweitgrößten Tapetenfabrik Deutschlands ist heute ein Produktions- und Kommunikationsort für Kreative entstanden: für Künstler und Designer, Architekten und Mediengestalter, für…
Tapetenwerk




In der ehemals zweitgrößten Tapetenfabrik Deutschlands ist heute ein Produktions- und Kommunikationsort für Kreative entstanden: für Künstler und Designer, Architekten und Mediengestalter, für kreatives Handwerk wie die Longboard-Werkstatt oder für neue Arbeitskonzepte wie den Coworking-Space.

Die Tapetenfabrik Langhammer und Söhne wurde 1873 gebaut und war unter ihrem Direktor Emil Zilling die zweitgrößte Tapetenfabrik Deutschlands. Auch nach dem zweiten Weltkrieg wurden hier wieder Tapeten produziert: anfangs noch unter der Leitung der Gründernachfahren, später als VEB Tapetenwerk. Bis 1990 gehörte die Fabrik mit eigener Tapetendesign-Abteilung zum VEB Verpackungsmittelkombinat Leipzig und danach wurden in der Leipziger Tapeten GmbH noch bis zum August 2006 Platzdeckchen für die Lufthansa gefertigt.

Nach der Insolvenz der Firma wurde das alte Fabrikgelände mitten im Leipziger Westen mit seinen acht Hallengebäuden und Kontorhäusern von der Treuhandanstalt an die heutigen privaten Eigentümer – selbst Architekten – verkauft und es wurde sofort mit der Sanierung der ersten Galerie- und Atelierräume und der Werkskantine begannen.

Konzeptionelle Hauptidee war von Anfang an, die historische Fabrikanlage aus der Gründerzeit schrittweise auszubauen, um preiswerte, aber professionelle Räume für „Kreative“ zu schaffen und damit auch einen zentralen Kommunikationsort für Projekte und Ideen. Dabei soll immer der Charme der alten Industriearchitektur erhalten werden und das Tapetenwerk als „Produktionsstandort“ erhalten bleiben.

Mit dem Tapetenwerkfest 1.0 wurde das Tapetenwerk im April 2007 „eröffnet“ und bis heute werden vier „Kunstrundgänge“ im Jahr mit Ausstellungen und offenen Ateliers veranstaltet: dann werden öffentlich und unabhängig neue Positionen aus Kunst, Design, Architektur in den Galerie-Ateliers im Erdgeschoß präsentiert, in denen übers Jahr Webdesigner, Architekten oder Fotografen arbeiten. Ganzjährig finden Ausstellungen und Workshops auf den 320 qm der Halle C01 statt, die besonders als Präsentations- und Kommunikationsraum für junge Kreative und Kunstprojekte betrieben wird.

2012 wurde das Tapetenwerk in die Good-Practice Datenbank der Netzwerkreihe „wieweiterarbeiten – ARBEITSORTE DER ZUKUNFT“ der Bundesstiftung Baukultur aufgenommen.

Trikotagenfabrik Sigmund Goeritz AG

Der unvollendete Fabrikerweiterungsbau steht für die Vielfalt der überregional bedeutenden Bauten der Moderne in Chemnitz sowie die Verbindung sächsischer Unternehmer mit der Architekturavantgarde des…
Trikotagenfabrik Sigmund Goeritz AG




Der unvollendete Fabrikerweiterungsbau steht für die Vielfalt der überregional bedeutenden Bauten der Moderne in Chemnitz sowie die Verbindung sächsischer Unternehmer mit der Architekturavantgarde des frühen 20. Jahrhunderts.

Erich Goeritz – Sohn des Unternehmensgründers – wandelte die Trikotagenfabrik 1920 in eine Aktiengesellschaft um und entwickelte das Unternehmen zum führenden deutschen Damenwäscheproduzenten. Das 1882 in Chemnitz gegründete Familienunternehmen war seit 1911 in der Zwickauer Straße ansässig.

Für die Fabrikerweiterung erhielt der Architekt und Künstler Hans Poelzig (1869–1936) den Auftrag. Als Stadtbaurat in Dresden (1916–1920) und ab 1919 auch als Vorsitzender des Deutschen Werkbundes wirkte dieser einflussreiche Architekt der Moderne zwar nur kurz in Sachsen. Dennoch gilt der unvollendete Erweiterungsbau der Textilfabrik als ein Schlüsselbau Poelzigs und ist eines der wenigen Bauzeugnisse seines Schaffens in der Übergangsphase vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit. Aus dieser Schaffensphase sind überwiegend nur Entwürfe und nicht umgesetzte Pläne Poelzigs überliefert, was den rudimentären Fabrikbau in Chemnitz besonders macht.

Nach einem ersten Entwurf von 1922 wurde die Baugenehmigung für den ersten Bauabschnitt im Jahr 1927 erteilt. Dieser schließt sich direkt an den in Eisenbeton und Klinkerverkleidung ausgeführten Fabrikbau von 1911 an. Geplant war ein stufenweiser Ausbau der Fabrik, der die Straßenflucht komplett schließen sollte. Hierfür kaufte der Bauherr 1930 noch Nachbargrundstücke an der Zwickauer Straße an. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise und der Verdrängung jüdischer Unternehmer durch die Nationalsozialisten blieb der Bau jedoch unvollendet.

Der Eisenbetonskelettbau mit vorgeblendeter Bruchsteinfassade aus Harthauer Chloritschiefer ist beispielhaft für Poelzigs „Materialstil“. Zugleich versuchte der Architekt mit der Goeritz-Fabrik eine urbane Fabrikarchitektur zu entwickeln und ordnend in die relativ wild gewachsene Chemnitzer Industrie-Stadtlandschaft einzugreifen.

Bis 1991 wurde das Ensemble als Textilfabrik genutzt und fiel dann brach. Seit 2016 wird das Areal saniert, umgebaut und mit Erweiterungsbauten versehen.

Viadukt Beckerbrücke

Der denkmalgeschützte Viadukt (auch Chemnitztal-Viadukt) ist ein ingenieurtechnisch herausragendes Element des Chemnitzer Bahnbogens. Die 275 Meter lange Eisenbahnüberführung aus Bogenbrücken- und…
Viadukt Beckerbrücke




Der denkmalgeschützte Viadukt (auch Chemnitztal-Viadukt) ist ein ingenieurtechnisch herausragendes Element des Chemnitzer Bahnbogens. Die 275 Meter lange Eisenbahnüberführung aus Bogenbrücken- und Balkenbrückensegmenten bildet mit zwei Haltepunkten ein stadtbildprägendes Ensemble und ist ein präsentes Zeichen der Chemnitzer Industriegeschichte.

Der Bau dieses Viadukts wurde durch die Hochlegung der Eisenbahntrasse der Strecke Chemnitz–Zwickau ab 1897 notwendig und ersetzte eine bereits 1858 errichtete Steinbrücke über die Chemnitz. Die Gründungsarbeiten begannen 1901. Im Anschluss wurde die Stahlnietenkonstruktion von der Königin Marienhütte in Cainsdorf (Zwickau) errichtet. Die Baukosten von etwas über einer Millionen Reichsmark übernahmen die Stadt Chemnitz und die Königlich Sächsische Staatseisenbahngesellschaft.

Von den ursprünglich vier verlegten Gleisen wurden zwei Gleise nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparationsleistungen an die Sowjetunion demontiert. Aktuell wurden im Vorfeld größerer Neu- und Umbauarbeiten an der Bahnstrecke der Abriss des Viadukts zugunsten eines Neubaus diskutiert. Insbesondere der Chemnitzer Viadukt e.V. und verschiedene Experten setzen sich gegen einen Abriss ein und wollen den Charakter dieses bedeutenden Ingenieurbaus erhalten.

Mit dem Erhalt des Chemnitzer Eisenbahnviadukts könnte ein städtebauliches Wahrzeichen und eines von wenigen vergleichbaren Zeugnissen der Technik- und Industriegeschichte erhalten werden.

Villa Hupfeld

Die Villa wurde nach Plänen des Architekten Leipziger Reformarchitekten Emil Franz Hänsel für den Industriellen Ludwig Hupfeld errichtet. Der Fassadenschmuck, Putten mit Musikinstrumenten, verweist…
Villa Hupfeld




Die Villa wurde nach Plänen des Architekten Leipziger Reformarchitekten Emil Franz Hänsel für den Industriellen Ludwig Hupfeld errichtet. Der Fassadenschmuck, Putten mit Musikinstrumenten, verweist auf Hupfelds unternehmerische Tätigkeit: den Bau selbstspielender Instrumente und Pianos.

Die Inneneinrichtung wurde von Paul Würzler-Klopsch geplant und umgesetzt. Musiksalon, Herrenzimmer, Speisesaal, Raucherzimmer und Jagdzimmer wurden mit aufwendigen Vertäfelungen und Malereien gestaltet. Im Musiksaal fanden Präsentationen und Vorstellungen für Kunden statt.

Ursprünglich befand sich auf dem Grundstück eine Parkanlage mit Figurengruppen, Teich und Tennisplatz. Nach Zwangsenteignung der Familie wurde das Gebäude verschiedentlich von staatlichen Stellen genutzt, so als Internat und Schulungszentrum. Von 1992 bis 2006 hatte hier das Institut francais seinen Sitz.

Nach seiner Sanierung zwischen 2008 und 2012 entstanden Wohnungen und Büros. Die Villa des Fabrikanten Ludwig Hupfeld gilt als eines der wichtigen Architekturdenkmale Leipzigs.

Villa Merz

Die denkmalgeschützte Unternehmervilla gilt als eines der herausragenden Wohngebäude Markneukirchner Musikinstrumentenhändler. Sie ist ein Bauzeugnis aus der Hochzeit des Musikinstrumentenbaus im…
Villa Merz




Die denkmalgeschützte Unternehmervilla gilt als eines der herausragenden Wohngebäude Markneukirchner Musikinstrumentenhändler. Sie ist ein Bauzeugnis aus der Hochzeit des Musikinstrumentenbaus im Vogtland. Eine architektonische Besonderheit der dreigeschossigen Villa in parkähnlicher Hanglage ist die Vereinigung von stilistischen Elementen des Neobarock und des Jugendstil.

Bauherr Curt Merz (1875–1954) – Fabrikant und Mitinhaber der Handelsfirma für Musikinstrumente F. T. Merz – ließ die Villa für seine Familie errichten. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Branche nach dem Ersten Weltkrieg traf auch die Firma Merz. 1934 wurde das hypothekenbelastete Wohnhaus zwangsversteigert und ging in den Besitz des Arztes Gerhard Schmidt über, der im Kellergeschoss seine Praxis einrichtete. 1960 wurde das Gebäude an die Stadt Markneukirchen verkauft, die hier bis 1984 den städtischen Kindergarten unterbrachte. Anschließend übernahm das Ministerium für Kultur in der DDR die Villa und sanierte sie für die Nutzung als Ausbildungsstätte für den Studiengang Musikinstrumentenbau der Fachschule für angewandte Kunst Schneeberg, seit 1992 der Westsächsischen Hochschule Zwickau.

Zehn Werkstätten, Vorlesungs- und Seminarräume, ein Tonstudio, ein Lack-Labor, ein Fotostudio und eine umfangreichen Fachbibliothek bieten den Studierenden aus aller Welt hervorragende Arbeitsbedingungen. Das großzügig angelegte Foyer wird für Konzertveranstaltungen, Tagungen und Ausstellungen genutzt.

Westkultur

Im Leipziger Stadtteil Plagwitz haben sich in den letzten Jahren zahlreiche kulturelle Einrichtungen angesiedelt. Mit der neuen Wegweisung sollen die Standorte dieser Institutionen künftig besser zu…
Westkultur




Im Leipziger Stadtteil Plagwitz haben sich in den letzten Jahren zahlreiche kulturelle Einrichtungen angesiedelt. Mit der neuen Wegweisung sollen die Standorte dieser Institutionen künftig besser zu finden sein. Hierfür wurde bereits zu Beginn des Jahres eine Fernwegweisung im gesamten Leipziger Stadtgebiet installiert. Diese leitet mit dem Begriff „Westkultur“ in den Leipziger Westen und wird hier durch die Nahwegweisung abgelöst und weitergeführt. Beteiligt sind bei diesem Pilotprojekt Kulturinstitutionen wie: Klinger-Villa, Alte Damenhandschuhfabrik, Lofft, Museum für Druckkunst, Musikalische Komödie, Bibliothek Plagwitz, Spinnerei, Tapetenwerk und Theater der Jungen Welt.

Die Schilder der neuen Kulturwegweisung für den Leipziger Westen bestehen aus dem Logo sowie dem zugehörigen Schriftzug „Westkultur“. Darunter befinden sich Einzelschilder zu den diversen Kultureinrichtungen. In Anlehnung an das allgemeine touristische Wegeleitsystem sind die Schilder in den Farben weiß und braun gestaltet. Eine Besonderheit stellt dabei die verwendete Schriftart dar. Mit der Kristall Grotesk wurde eine Schrift gewählt, die 1937/38 von der Stempelschneiderei Wagner&Schmidt in Leipzig herausgegeben wurde. Die Schrift ist seit 1999 Teil des ca. 4.000 Schriftarten umfassenden Bestandes im Museum für Druckkunst Leipzig. In der Sammlung befinden sich die letzten originalen Gießformen (Matrizen) der Kristall Grotesk, deren Rechte am Schriftdesign beim Museum liegen. Voraussetzung für die erste Anwendung war die aufwendige Digitalisierung der Schrift Kristall Grotesk im Jahr 2009. Mit der praktischen Umsetzung beauftragte das Museum das Hamburger Type-Designstudio Elsner+Flake, die auf eine möglichst werkgetreue Wiedergabe achteten. Die Schrift eignet sich hervorragend für heutige Anwendungen, so der Mitinhaber des Designstudios, Günther Flake: „Trotz vieler Merkmale, die auf ihre Entstehungszeit deuten, weisen einzelne Zeichen Formen auf, die noch immer aktuell sind oder, neu wiederentdeckt, zur Zeit gerade wieder als modern gelten.“ Die Anwendung dieser originären Leipziger Schrift im öffentlichen Raum ist ein besonderer Hinweis auf die historische Bedeutung Leipzigs als Ort der Schriftgestaltung und –herstellung mit einer über 100jährigen Tradition.

Zentrum für Baukultur Sachsen

Das Zentrum für Baukultur Sachsen fördert das Verständnis für die Gestaltung von Gebäuden und der öffentlichen Räume und stellt deren Bedeutung für den Alltag eines jeden Menschen heraus. Einer…
Zentrum für Baukultur Sachsen




Das Zentrum für Baukultur Sachsen fördert das Verständnis für die Gestaltung von Gebäuden und der öffentlichen Räume und stellt deren Bedeutung für den Alltag eines jeden Menschen heraus.

Einer breiten interessierten Öffentlichkeit sollen neben dem baulichen Erbe vor allem die aktuellen Strömungen in Architektur und Städtebau nähergebracht, das Wissen um alle damit verbundenen Fragen vermittelt, das Bewusstsein für die Baukultur geschärft und die Urteilsfähigkeit entwickelt werden.

Das ZfBK bedient sich bei seiner baukulturellen Vermittlungsarbeit sowohl bewährter als auch neuer Formate: Ausstellungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Preisverleihungen, Vorstellung und Diskussion aktueller Fragen des Baugeschehens, Fachführungen und Fachexkursionen. Das Format „ZfBK on Tour“ bietet in Zusammenarbeit mit Kommunen und Institutionen Veranstaltungen in ganz Sachsen an.

Die baukulturelle Jugendbildungsarbeit ist ein zentrales Anliegen des ZfBK. Hierzu werden Workshops und Projektarbeit (z.B. mit Schülern im Rahmen von „Architektur macht Schule“ oder „Pegasus“) durchgeführt.

Zigarettenmaschinen­fabrik United AG

Im Dresdner Stadtteil Striesen siedelten sich ab Ende der 1890er Jahre verschiedene Unternehmen der Zigaretten- und optischen Industrie an. Prägende Industriebauten in dem Viertel südlich der…
Zigarettenmaschinen­fabrik United AG




Im Dresdner Stadtteil Striesen siedelten sich ab Ende der 1890er Jahre verschiedene Unternehmen der Zigaretten- und optischen Industrie an. Prägende Industriebauten in dem Viertel südlich der Schandauer Straße sind die ehemaligen Ernemann-Werke, die Zigarettenfabrik Jasmatzi und das der ehemaligen Zigarettenmaschinenfabrik United AG.

1932 erwarb der Zigarettenfabrikant Wilhelm Lande das Gebäude und verlegte seine Zigarettenfabrik von der Laubestraße in das größere Gebäude. Auf Druck des NS-Regimes verkaufte der jüdische Unternehmer Landes sein Unternehmen und emigrierte in die USA. Zunehmend erlangte der Reemtsma-Konzern Einfluss auf das Unternehmen. Nach Enteignung 1946 wurde das Unternehmen Teil der verstaatlichten Zigarettenindustrie der DDR. Nach seiner Privatisierung im Jahr 1990 gehört das Gebäude zur f6 Cigarettenfabrik GmbH & Co. KG.