Kurator Christoph Kaufmann (links) und Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger präsentieren das Fotoalbum der Firma Max Gotthilf Richter, Foto: Kulturstiftung des Freistaates SachsenKurator Christoph Kaufmann (links) und Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger präsentieren das Fotoalbum der Firma Max Gotthilf Richter, Foto: Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

Leipzig

Vom Fotoalbum ins Museum

Ausstellung in Leipzig zeigt eindrucksvolle Aufnahmen sächsischer Industriearchitektur der 1920er Jahre.

Der Anfang dieser Ausstellung liegt im November 2017, als das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig vom Enkel des Unternehmers Max Gotthilf Richter ein altes Fotoalbum und ein Firmenportfolio erhielt. Ein fotografischer Schatz, wie sich bald herausstellte. Die Bilder zeigen eindrucksvolle sächsische Industriegebäude sowie Momentaufnahmen von Baustellen. Allesamt sind es Bauten, welche die Leipziger Stahlbetonfirma Max Gotthilf Richter errichtet hat. Für Werbezwecke und zur Dokumentation hatte die Firma Richter das Fotoatelier Hermann Walter beauftragt, die Bauprojekte zu fotografieren. Insgesamt ist das Stadtgeschichtliche Museum nun um 81 historische Aufnahmen reicher. Ein Teil davon ist jetzt erstmals bis 17. Mai in der Studioausstellung „Neues aus Beton und Stahl. Industriefotografien der 1920er Jahre in Sachsen“ zu sehen.

Gezeigt wird der bauliche Wandel Leipzigs und Sachsens zwischen 1912 und 1934 hin zum Industriestandort der Moderne. Die Aufnahmen von Rohbauten, Arbeitern oder auch Innenaufnahmen von Produktionshallen halten eindrucksvoll fest, wie Großbauprojekte vor rund 100 Jahren realisiert wurden. Darunter sind beispielsweise Bilder vom Lichtspielhaus UT Connewitz in Leipzig, von der Chemnitzer Schubert & Salzer Maschinenfabrik oder der Strumpffabrik Oberlungwitz. „Ich bin sehr begeistert von der visuellen Kraft und Qualität der Aufnahmen“, sagt Museumsdirektor Dr. Anselm Hartinger. Auch Christoph Kaufmann, Kurator und Leiter der Fotothek des Museums, zeigt sich stolz auf die kleine, aber feine Ausstellung, die ein Beitrag zum Jahr der Industriekultur Sachsen 2020 ist. Kaufmann weist außerdem auf die immense Recherchearbeit im Vorfeld hin, denn im Fotoalbum der Firma Richter fanden sich keinerlei inhaltliche Vermerke.

Die Studioausstellung läuft übrigens parallel zur bereits eröffneten Ausstellung „Silber auf Glas. Leipzig Fotografien Atelier Hermann Walter 1913 – 1935“, die noch bis 19. April 2020 zu sehen ist.

Studioausstellung „Neues aus Beton und Stahl. Industriefotografien der 1920er Jahre in Sachsen“
05.02. bis 17.05.2020
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig
Finissage am 17.05.2020, 16.00 Uhr
Mehr Informationen unter: www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de

 

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