Gemälde„Zeche am Abend“ von Hans-Erich Schmidt-Uphoff (1962); Copyright: Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum„Zeche am Abend“ von Hans-Erich Schmidt-Uphoff (1962); Copyright: Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum

Zwickau

Rauchende Schornsteine, Fördertürme und Halden

Neue Ausstellung der Kunstsammlungen Zwickau zeigt „Industrie in Bildern“.

Vom 25. April an lockt die 4. Sächsische Landesausstellung „Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ Interessierte aus nah und fern nach Zwickau. Doch schon jetzt macht eine weitere Ausstellung auf das reiche industriekulturelle Erbe der Region aufmerksam: Unter dem Titel „Industrie in Bildern“ zeigen die Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum bis 14. Juni historische Industrieansichten und -darstellungen der Region – darunter sowohl Gemälde als auch Zeichnungen. Denn den Prozess der sächsischen Industrialisierung und den schweren Arbeitsalltag der Menschen haben zahlreiche Künstler mit Pinsel und Stift begleitet.

Zu sehen sind rund 60 Ansichten, welche die wirtschaftliche Entwicklung der Region Zwickau vom frühen 19. bis ins späte 20. Jahrhundert hinein eindrucksvoll belegen. Darunter sind Werke von Künstlern wie Johannes Dinter, Albert Schwarz, Edgar Klier, Karl-Heinz Jakob und Max Pechstein. Auch die Holzschnittfolge von bergmännischen Darstellungen Heinz Fleischers aus den 1940-er Jahren zeigt die Industrie- und Bergbaugeschichte des früheren „Ruß-Zwigge“, wie Zwickau einst genannt wurde. Ergänzend zur Ausstellung bieten die Kunstsammlungen ein Begleitprogramm an, zu dem thematische Rundgänge oder Mal- und Zeichenangebote gehören.

Wie „Ruß-Zwigge“ die sächsische Industrialisierung vorantrieb
Die industrielle Entwicklung der Region Zwickau ist untrennbar mit dem Abbau der Steinkohle im Zwickau-Oelsnitzer Revier verbunden, nachweisbar schon im Jahr 1348. Jahrhundertelang bauten die Kohlebauern im Winter die Steinkohle unter ihren Feldern ab. Seit den 1830er-Jahren betrieb man den Steinkohleabbau dann zunehmend industriell, befördert durch den Siegeszug der Dampfmaschine und die Entwicklung des Eisenbahnwesens. Den Bergbauunternehmen folgten Betriebe der verarbeitenden Industrie wie Hüttenwerke, Kokereien, Betriebe des Maschinenbaus, der Textil-, Porzellan- und Keramikindustrie und des Automobilbaus. Das hatte einen rasanten Anstieg der Einwohnerzahl Zwickaus zur Folge: Mitte des 20. Jahrhunderts zählte die Stadt fast 140.000 Menschen. Das Bild der Region bestimmten nun die Schacht- und Kokerei-Anlagen, die Fördertürme und Halden sowie zahlreiche Fabriken mit ihren rauchenden Schornsteinen. Heute gehört dies freilich der Vergangenheit an, die nur noch in den begrünten Haldenlandschaften und den Industriedenkmalen zu erahnen ist.

Sonderausstellung „Industrie in Bildern“
7. März bis 14. Juni 2020
Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum
Lessingstraße 1, 08058 Zwickau
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, Feiertage 13 bis 18 Uhr (Karfreitag geschlossen)
Weitere Informationen: www.kunstsammlungen-zwickau.de

 

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