Alte Mensa, Freiberg

Landesverband hatte zum Jahresauftakt nach Freiberg eingeladen

Der Landesverband hat im März zum ersten Netzwerktreffen für dieses Jahr. eingeladen. Am 29. März in die „Alten Mensa“ der TU Bergakademie Freiberg. Dieses Mal zum Thema „Touristische Inwertsetzung von Industriekultur“

Industriekultur ist mehr als die Anbetung der Vergangenheit. Das sagt kein geringerer als Professor Dr. Helmuth Albrecht, Direktor des Instituts für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) der TU Bergakademie Freiberg. Sachsen stelle industriekulturell etwas Besonderes dar, „ich war geflasht, wie man heute sagt, ob der Dichte der Industrieareale, als ich 1997 das erste Mal hier war“, so Albrecht, der aus Norddeutschland stammt. Er hält die Industriekultur für eine aufstrebende Disziplin, das Interesse junger Menschen sei groß, „sie bringen ganz neue Ideen in die Diskussionen ein“. Davon abgesehen müsse es nicht allein um die touristische, sondern auch um die identitätsstiftende Inwertsetzung von Industriekultur gehen – vor allem für die Menschen in der jeweiligen Region.

Für Daniel Breutmann vom Vorstand des Landesverbandes Industriekultur Sachsen (IKU) ist indes klar, „dass wir das Thema ,Inwertsetzung von Industriekultur‘ nur gemeinsam spielen können“. Daran will sich auch Sandra Loos, Kommissarische Geschäftsführerin des Tourismusregion Zwickau e.V. beteiligen. Man habe, so Loss, „Industriekultur als ein Alleinstellungsmerkmal des neuen Tourismusverbandes herausgearbeitet“. Dennoch sei die Industriekultur (leider) weiterhin ein touristisches Nischenthema. Ändern könnte das Chemnitz als Kulturhauptstadt2025, das sei eine Chance für die Industriekultur der Region. „Wir haben 2025 etwas Tolles vor und können den Drive mitnehmen“, sagt Loos.

Nach den Erfahrungen von Andreas Gosch, Referent für Kommunikation und Social Media in der Agentur für Strukturentwicklung Sachsen und ehemaliger Marketingreferent der 4. Sächsischen Landesausstellung, ist der Begriff „Industriekultur“ nach wie vor schwer zu vermarkten. Gosch schlägt deshalb vor, eine Dachmarke für die Industriekultur Sachsens zu etablieren. Dieses und andere Vorhaben rund um die Industriekultur sollten demnach auch von der Wirtschaft unterstützt werden, „denn letztlich schaffen es vor allem die Museen, Kinder und Jugendliche für das Thema zu begeistern“.

Wo all das besprochen worden ist? Beim dritten IKU-Netzwerktreffen, das unlängst in Freiberg stattgefunden hat. Wie IKU-Vorsitzende Anja Nixdorf-Munkwitz sagte, „haben wir mit Freiberg einen besonderen Ort gewählt, auch um der Wissenschaft ihren Raum zu geben“. Der IKU freut sich auf die Weiterführung seines Formates: die nächsten Netzwerktreffen finden am 14. Juni und am 8. November statt. Im Juni wird es unter dem Motto „Erzähl uns von deiner Arbeit - Transformationsgeschichte sächsischer Industriekultur“ um Projekte von und mit Zeitzeug:innen der jüngeren Industriegeschichte gehen.

Wir bedanken uns für die Gasfreundschaft in der Alten Mensa Freiberg, ein besonderer Dank geht an Prof. Dr. Helmuth Albrecht wie auch die ImpulsgeberInnen des Netzwerktreffens: Franziska Hanusch, Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen, Projektmanagerin Digitalarchitektur; Sandra Loos, Kommissarische Geschäftsführerin Tourismusregion Zwickau e.V. ; Andreas Gosch, Referent für Kommunikation und Social Media in der Agentur für Strukturentwicklung Sachsen, ehem. Marketingreferent der 4. Sächsischen Landesausstellung; Chris Dietrich, Inhaber der Eventagentur Oberdeck-Sachsen.de

 

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