Besucher sitzen im Café auf der ibug in Reichenbach.Das Café auf der ibug wurde von Treco gestaltet, Foto: Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

Reichenbach

Ein Lost Place wird zum Gesamtkunstwerk

Das Graffiti- und Kunstfestival ibug ist im ehemaligen Bahnbetriebswerk in Reichenbach gestartet.

Neugierige Besucher zücken ihre Kameras und wandeln über eine Industriebrache, zwischen eingefallenen Mauern, auf denen phantasievolle „Gemälde“ prangen. Überall auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks im westsächsischen Reichenbach finden sich bunte Graffitis, ideenreiche Wandmalereien, Installationen und Multimedia-Kunst. Sie machen diesen „lost place“, diesen verlassenen Ort, an dem bis 1999 Bahnmitarbeiter ihren Dienst verrichteten, zu einem Gesamtkunstwerk – geschaffen von rund 80 Künstler*innen und Kollektiven aus der ganzen Welt. Innerhalb einer Woche haben sie Kunstwerke hervorgebracht, die überraschen, verzaubern, die Phantasie der Betrachter anregen. Beim Rundgang über das Gelände trifft man auf Opern-Diven, japanische Tiger, bunte Vögel, schlafende Mädchen, Maschinen und Traumwesen aller Art.

Die 14. „Industriebrachenumgestaltung“ (kurz ibug), die am 23. August mit dem ersten Festivalwochenende gestartet ist, bietet auch in diesem Jahr wieder eine gelungene Mischung aus Street-Art, Kunst und Industriegeschichte. Das kommt nicht nur bei jungen Besuchern an: Es fällt auf, dass das Publikum vom Alter her bunt gemischt ist und dass sich nicht wenige unter den Besuchern tummeln, die sonst mit Street-Art nicht viel verbinden. Und so genießen die Gäste, die Künstler und die zahlreichen Ehrenamtlichen, die das ibug-Festival mit viel Herzblut auf die Beine gestellt haben, die besondere, sehr entspannte Atmosphäre dieses Ortes. Hier kann man sich treiben lassen, schauen, entdecken, staunen, im Café über Kunst sinnieren oder gleich noch einen Kunstvorrat im Markt erstehen und mit nach Hause nehmen.

Zu erleben ist die ibug 2019 noch am zweiten Festivalwochenende vom 30.08. bis 01.09.2019. Während der Öffnungszeiten gibt es auch ein buntes Rahmenprogramm. So finden an allen Festivaltagen Führungen durch das Gelände statt, bei denen neben Informationen zu den Künstler*innen und ihren Kunstwerken auch die Geschichte der Brache thematisiert wird. Dazu gibt es ein Kino mit Filmen aus der Urban-Art-Szene und über vergangene ibug-Festivals sowie Künstlergespräche und Diskussionen.

Das Festival für urbane Kunst ibug findet seit 2006 jährlich an wechselnden Orten in Westsachsen statt. Finanziell unterstützt werden die ehrenamtlichen Organisatoren und Organisatorinnen 2019 auch von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

ibug 2019 – Festival für urbane Kunst
Termin: 30.08. bis 01.09.2019
Ort: Ehemaliges Bahnbetriebswerk (Friedensstraße, Ecke Greizer Straße), Reichenbach im Vogtland
Öffnungszeiten: Freitag 15–21 Uhr, Samstag 10–21 Uhr, Sonntag 10–21 Uhr, Biergarten Freitag und Samstag bis 24 Uhr
Tickets im Vorverkauf über ibug-art.de und vor Ort an der Kasse.
Mehr Infos: ibug-art.de

 

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