Schauanlage und Museum der Granitindustrie in Häslich, Foto: Förderverein „Schauanlage und Museum der Granitindustrie“Schauanlage und Museum der Granitindustrie in Häslich, Foto: Förderverein „Schauanlage und Museum der Granitindustrie“

Haselbachtal

Auf den Spuren der Steinarbeiter in der Oberlausitz

Förderverein „Schauanlage und Museum der Granitindustrie“ intensiviert Bildungsarbeit und bietet Projekttage für Lehrer und Erzieher an.

Die Freude war groß bei Marion Junge, als sie im Juni erfuhr, dass ihr Projekt zu den Gewinnern der Sächsischen Mitmach-Fonds 2020 gehört. 4.200 Euro Fördermittel stehen nun zur Verfügung, um ab August ein Bildungsprojekt auf der „Prelle“ zu realisieren. Der Granitsteinbruch in der Gemeinde Haselbachtal (Ortsteil Häslich), umgangssprachlich Prelle genannt, existiert schon seit dem 19. Jahrhundert. In den 1970er Jahren stillgelegt, engagierten sich nach der Wende ehemalige Steinbruchmitarbeiter und Unterstützer für den Erhalt der Anlage mit ihrer historischen Steinbruchtechnik.

Seit 1998 ist die „Prelle“ ein Museum, in dem der Produktionsprozess von der Förderung bis zur Verarbeitung und Verladung vorgeführt werden kann. Zu dem mittlerweile denkmalgeschützten Ensemble mit seinen teilweise rekonstruierten Gebäuden gehören unter anderem eine funktionsfähige Steinspaltmaschine, eine Kabelkrananlage und eine große Steingattersäge. Zudem existiert noch eine etwa 600 Meter lange Werkbahn, die während der Corona-bedingten Schließung wieder flott gemacht wurde und künftig zu besonderen Anlässen und Veranstaltungen vorgeführt werden kann.

Projekttage im August geplant
Das gesammelte Wissen über die Geschichte des Steinbruchs möchten die etwa 30 ehrenamtlichen Mitglieder des Fördervereins auch an die nächste Generation weitergeben. „Einen 1.100 Meter langen Lehrpfad gibt es bereits, jetzt wollen wir die museumspädagogischen Angebote für Schüler ausbauen“, erzählt Marion Junge, die seit diesem Februar neue Vereinsvorsitzende ist. Unterstützung erhofft sie sich von Kitas und Schulen aus der Region. So werden vom 11. bis 13. August 2020 Projekttage stattfinden, für die sich interessierte Erzieher und Lehrkräfte anmelden können: „Wir freuen uns über jeden, der Ideen mitbringt, wie man das Thema ‚Auf den Spuren der Steinarbeiter in der Oberlausitz’ kindgerecht aufbereiten kann“, sagt Marion Junge. (Interessierte Pädagogen können sich bei ihr via Mail an infonoSpam@steinbruchmuseum.de für die Projekttage im August anmelden)

Einige Themen stehen bereits fest: So sollen Schüler unter dem Motto „Ein Steinarbeiter erzählt“ erfahren, wie man früher im Steinbruch gearbeitet hat, und auch das Berufsbild des Steinmetzes soll näher beleuchtet werden. Außerdem ist da noch das Uhu-Projekt: Im Nachbarsteinbruch lebt seit 1994 eine Uhu-Familie, die man mit dem Fernglas beobachten kann. „Unser Ziel ist es, unsere kleine Uhu-Ausstellung auf dem Gelände der Prelle zu erweitern. Und ab nächstem Jahr soll es eine Webcam geben, damit die Besucher den Uhu-Nachwuchs erleben können, ohne ihn zu stören“, verrät Marion Junge.

Übrigens: Die Prelle ist auch ein Ferientipp für Familien. Der Besuch ist nach Anmeldung möglich.


„Schauanlage und Museum der Granitindustrie“
Dorfstraße 18, 01920 Haselbachtal, OT Häslich
Öffnungszeiten: Montag und Donnerstag: 10.00 – 14.00 Uhr;
01.04. bis 30.09 2020: Montag 10.00 – 14.00 Uhr, Donnerstag 10.00 – 17.00 Uhr, jeder vierte Sonntag im Monat 14.00 – 18.00 Uhr
Mehr Informationen: www.steinbruchmuseum.de

 

Zurück