Kaffeemaschine, Entwurf: Marianne Brandt
© Industriemuseum Chemnitz, Foto: Dirk Hanus

Die Goldenen 20er Jahre

Einen Eindruck der sogenannten Goldenen 20er Jahre gewinnen wir anhand von Kunstobjekten des Bauhauses und des Art Déco.

Auf der einen Seite ist die Zeit nach dem 1. Weltkrieg von Wohnungsnot und sozialer Armut in breiten Bevölkerungsschichten geprägt. Unter dem Einfluss des Deutschen Werkbundes und der holländischen de stijl-Bewegung entwickelten in dieser Zeit vor allem Künstler am Weimarer Bauhaus Möbeltypen und Entwürfe für Wohnräume, die diesem Umstand Rechnung trugen. Ein Höhepunkt des frühen Funktionalismus stellte 1927 die im Rahmen einer internationalen Architekturausstellung errichtete Weißenhofsiedlung in Stuttgart dar. Renommierte Architekten und Entwerfer wie Le Corbusier, Walter Gropius, Mart Stam oder Mies van der Rohe verliehen hier ihren Vorstellungen vom „neuen Wohnen“ Ausdruck. Wohnungstypen entstanden, denen leichte und Transparenz ermöglichende Möbel entsprachen. Die von Marcel Breuer 1925 entwickelten Stahlrohrmöbel verdeutlichen die Situation ebenso wie die praktischen von Marianne Brandt entwickelten Leuchtentypen. Aber Ludwig Mies van der Rohe führt uns mit dem berühmten Barcelona-Sessel auch vor Augen, dass die reine Funktionalität nicht genügte. Für ein Wohlstandsklientel ab Mitte der 20er Jahre favorisierte der Künstler kostspielige Materialien wie Onyx, Chrom und elegantes Leder. Die politisch turbulente Zeit der 20er Jahre kann auch am Schicksal des Bauhauses selber nachempfunden werden.

 

Einordnung in den Lehrplan: KU - Kunst, GE - Geschichte, ETH - Ethik Kl. 9

Schultyp: Gymnasium

Einordnung in den Lehrplan: KU - Kunst, GE - Geschichte, ETH - Ethik Kl. 9