Ansicht Fa. Schöne & Böhme AG, um 1900
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Wehrsdorfer Heimatfreunde

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Der an der Böhmischen Grenze gelegene ehemalige Weberort Wehrsdorf, jetzt ein Ortsteil der Gemeinde Sohland/Spree, ist mit der Entwicklung der Textilindustrie in der südlichen Oberlausitz gewachsen. Während die aktive Hausweberei schon seit etwa 100 Jahren von der industriellen Fertigung verdrängt worden ist, stellen wir mittlerweile einen substanziellen Verlust von Wissen über die Textilindustrie und deren Infrastruktur fest. Besonders dramatisch erscheint, dass die 400 Jahre lang prägende Textilherstellung in einem Zeitraum von nur 25 Jahren dem Gedächtnis sowie der Wahrnehmung der großen Mehrheit der Bevölkerung entrückt ist. Diesem Verlust an regionaler Geschichte – von Identität – möchten wir etwas entgegensetzen. Da Wehrsdorf nicht für sich allein gewachsen ist und die wirtschaftliche Entwicklung nur im regionalen Konsens zu betrachten ist, wollen wir diese Aufarbeitung in ein regionales Netzwerk einbringen.

Die Textilindustrie war die Schlüsselwirtschaft unserer Region, die der Oberlausitz einen bescheidenen Wohlstand gebracht hat. Gerade anhand der Überschaubarkeit der Verhältnisse in unserem Dorf kann man die industrielle Entwicklung in all ihren Facetten nachvollziehen. Exemplarisch dokumentiert ist die Geschichte der Schöne & Böhme AG.

Von einst fünf größeren Industriebetrieben der Textilherstellung und Textilveredlung, sowie der Knopfindustrie ist außer einigen Baukörpern nicht viel übrig geblieben. Derzeit (Januar 2014) bewegt uns der geplante Abriss des ersten, zu rein industriellen Zwecken gebauten Gebäudes im Ort, einem Trockenturm für Leinwanden aus dem Jahre 1858. Dieses ist auch der Beweggrund sowie der Ausgangspunkt unserer aktiven Beschäftigung mit der Thematik der Industriekultur.