Turbinenhaus am unteren Stausee
© Punctum / Bertram Kober

Pumpspeicherwerk Niederwartha

Am Fährhaus 4
01156 Dresden

Das vor den Toren Dresdens gelegene Pumpspeicherwerk gilt als erstes seiner Art. Die großtechnische Umsetzung dieser Form von Energiespeicherung erfolgte 1929, als Teile des Werkes in Betrieb gingen.

Im seit 1923 aufgebauten in Sachsen zwischen den Braunkohlekraftwerken Hirschfelde und Böhlen von Verbundsystem konnte hier überschüssige Energie gespeichert und bei Bedarf wieder ins Netz gespeist werden. Das Werk arbeitete mit vier Francis-Turbinen, der Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterbecken beträgt 143 Meter. Das Oberbecken fasst nahezu 2.000 Millionen Kubikmeter Wasser.

Der Architekt Emil Högg, der im Raum Dresden auch einige Industriebauten entworfen hat, schuf einen Bau im Stil der Neuen Sachlichkeit, der die Modernität der Elektrizitätswirtschaft betonte. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk demontiert und wurde erst 1954 wieder in Betrieb genommen. 1960 wurden zwei zusätzliche Turbinen eingebaut, die Leistung stieg auf 120 Megawatt an. Seit 2001 werden nur noch zwei Maschinensätze – und diese nur in Ausnahmefällen – genutzt.