Papierfabrik Königstein - Papierfabrik Louisenthal GmbH

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Hütten bei Königstein hat eine bis ins Mittelalter zurückreichende Papiermachertradition. Frühzeitig hielt hier auch die industrielle Massenpapierfabrikation Einzug. Der Besitzer der Papiermühle und spätere Herausgeber des „Centralblatts für die deutsche Papierindustrie“ Alwin Rudel stellte 1861 auf das Holzschliffverfahren um. Seit 1850 hatte er mit Heinrich Voelter (1817–1887) in Kontakt gestanden und für dessen Erfindungen zur industriellen Holzschliffherstellung geworben.

1876 kaufte der Dortmunder Hütten- und Bergwerksbesitzer Eberhard Leopold Hoesch (1820–1899) in einer Zwangsversteigerung die in Hütten gelegene Königsteiner Papierfabrik. Die Leitung übernahm sein später vom sächsischen König geadelter Sohn Hugo Hoesch (1850–1916). Neben dem raschen Ausbau des Standortes – 1892 waren drei Papiermaschinen in Betrieb – und Investitionen in das Umfeld der Fabriken – im oberen Bielatal entstanden zwei Holzschleifereien, zwischen 1890 und 1905 entstanden zudem in Pirna und Heidenau drei Zellstofffabriken der Firma Hoesch & Co. – konnte sich das Unternehmen frühzeitig spezialisieren. Hütten entwickelte sich zu einer der modernsten Feinpapierfabriken im Deutschen Reich. Aufgrund der hohen Wasserqualität konnten feine Papiere mit Wasserzeichen hergestellt werden, die etwa für Banknoten oder Wertpapiere verwendet wurden. Diese Spezialisierung des Standortes blieb auch nach dem Ersten Weltkrieg erhalten – die Firma blieb in Familienbesitz und stellte, neben mittelfeinen Gebrauchspapieren, weiter Feinpapiere etwa für die Reichsbank her.

Der Enteignung 1945 folgte die vollständige Demontage der Werke 1946. Wie an anderen Standorten begann aber auch in Königstein frühzeitig der Aufbau eines neuen Papierstandortes. Schon 1946 wurde der VEB Feinpapierfabrik Königstein gegründet und wieder Banknoten- und Sicherheitspapier hergestellt.

1990 erfolgte die Privatisierung als Feinpapier GmbH Königstein, schon im Jahr darauf wurde der Standort an die Papierfabrik Louisenthal GmbH verkauft – eine Tochter der ehemaligen Leipziger Firma Giesecke & Devrient, die sich auf Dienstleistungen im Bereich Bankverkehr spezialisiert hatte. 1997 wurde das Königsteiner Werk vollständig in die Louisenthaler Papierfabrik integriert und beschäftigt heute etwa 250 Arbeiter, mehr als 100 Nationen drucken heute ihr Geld auf Papier der Giesecke & Devrient-Tochter.