Meyersche Häuser -

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Der sozialverantwortlich handelnde Lexikonverleger Hermann Julius Meyer (1826–1909) unternahm als erster in Deutschland den Versuch, städtebaulich neue Prinzipien des Gemeinschaftswohnwesens zu realisieren. Inspiriert von britischen Vorbildern gründete er hierzu 1888 den "Verein zur Erbauung billiger Wohnungen in Leipzig".

Der Architekt Max Pommer (1847–1915) schuf mit seinen rationellen, standardisierten Wohnungstypen städtebauliche Ensembles, die im Bau preiswerter waren als bis dahin übliche Einzelhäuser.

So konnten niedrigere Mieten als auf dem freien Markt verlangt werden. Durch einfache – jedoch zweckmäßige und gesunde Wohnungen mit grünen Innenhöfen und Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. eigene Kindergärten) sowie bestimmten Elemente der Selbstverwaltung (z.B. Vertrauensleute der Mieterschaft) wurden soziale Elemente geschaffen, die generelle die Lebensbedingungen der Mieter verbesserten.

Durch ihre großzügige Fassadengestaltung erhielten die vier Wohnanlagen ihr charakteristisches Aussehen. Nicht zuletzt durch grüne und unbebaute Innenhöfe wurden durch eine gute Licht- und Luftzufuhr dieser Wohnanlagen dringende hygienische Probleme der Zeit gelöst.

1888/89 entstanden die ersten Wohnhäuser in Leipzig-Lindenau, es folgten Anlagen in Eutritzsch (1899–1901), Reudnitz (1903–1908) und Kleinzschocher (1907–1914).

Um sein Lebenswerk zu schützen, wandelte Meyer den "Verein zur Erbauung billiger Wohnungen" im Jahre 1900 in eine Stiftung um, die die politischen und wirtschaftlichen Wirren des 20. Jahrhunderts überstand. Seit 1990 kann die Stiftung wieder selbständig über ihre Wohnungen verfügen. Nach vielen Jahren zwangsverordneter Vernachlässigung wurde ab 1991/92 ein umfangreiches Erneuerungsprogramm für die heute 2.367 Wohnungen in den vier denkmalgeschützten Ensembles realisiert.

Das behutsame Sanierungskonzept umfasst die intensive Beteiligung und Einbeziehung der Mieter und wurde dafür 1996 als „Best Practises“ bei der Weltkonferenz „Habitat II“ in Istanbul gewürdigt und 1997 mit dem „Deutschen Bauherrenpreis Modernisierung“ ausgezeichnet.