Bohrtechnik Untertage
Schaubergwerk

Lehr- und Schaubergwerk Frisch Glück 'Glöckl'

Wittigsthalstraße 13–15
08349 Johanngeorgenstadt
T: +49(0)3773 882140
F: +49(0)3773 881758
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Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag 9.00 bis 17.00 Uhr
Sonnabend bis Sonntag 10.30 bis 17.00 Uhr
behindertengerechtshopparkplatz

Johanngeorgenstadt wurde 1654 als letzte größere Bergstadt Sachsens von böhmischen Exulanten gegründet. Nach den ersten Silberfunden um 1658 begann 1671 der Vortrieb des 'Frisch Glück Stollens', aus welchem sich das bedeutendste Bergwerk der Stadt entwickeln sollte.

Die Grube war bis zum Betriebsschluss 1958 Ausgangspunkt für mehrere bedeutende Tiefbauprojekte des Reviers zur Suche und zum Abbau von Silber-, Wismut-, Uran- sowie Kobalterzen. Ende des 17. Jahrhunderts und letztmalig Mitte des 19. Jahrhunderts wurden gewaltige Wasserkünste eingebaut, deren Reste man heute noch bewundern kann. Zur übertägigen Kontrolle der Pumpenfunktion tief im 'Frisch Glücker Kunst- und Treibeschacht' wurde Mitte des 19. Jahrhunderts das im Volksmund namengebende 'Glöckl' mit der zugehörigen Kaue errichtet, heute ein Wahrzeichen des Bergwerkes.

Auf dem etwa einstündigen Weg durch die Untertage-Welt erlebt der Besucher die facettenreiche, schwere und für den Fortgang der Menschheitsentwicklung so wichtige Bergmannsarbeit. An Originalplätzen werden Werkzeuge und Geräte, aber auch die natürlichen geologisch-mineralogischen Grundlagen lebendig und geben einen umfassenden Einblick in die Bergbaugeschichte.

Ein besonderes Kapitel nimmt der Uranbergbau ein. Ausgehend von der Entdeckung des Urans in Pechblende aus Johanngeorgenstadt 1789 werden viele Aspekte dieses Metalls beleuchtet bis hin zur Herstellung von Kernwaffen. Die Grube Frisch Glück lieferte als erste Grube der sowjetischen Wismut-AG ab 1946 Uranerz für sowjetische Atomprojekte. Das heutige Lehr- und Schaubergwerk ist somit die Wiege des ostdeutschen Uranbergbaues nach dem Zweiten Weltkrieg.