Kissenbezug, Hellerau, ca. 1925–1930, Josef Hillerbrand
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Kunstgewerbemuseum

Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Schloss Pillnitz
August-Böckstiegel-Str. 2
01326 Dresden
T: +49(0)351.2613201
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Website

Öffnungszeiten

Mai bis November
Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 18:00 Uhr
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Das Auge schulen  ̶  das Dresdner Kunstgewerbemuseum erfüllte zunächst einen ganz praktischen Zweck: 1876 gegründet, war es an die Dresdner Kunstgewerbeschule angegliedert und sollte sowohl das Qualitätsbewusstsein für Materialität und Gestaltung fördern, als auch Studenten, Besucher und Produzenten aus Industrie und Gewerbe ein Formgefühl und Geschmack vermitteln. Denn die Aufhebung der Zünfte und die Industrialisierung hatten zunehmend zu einer Verschlechterung der Produktqualität geführt und so sollte die Gründung des Museums vor allem eine staatliche Initiative zur Förderung und Weiterentwicklung der sächsischen Wirtschaft sein. Damit gehörten die Kunstgewerbeschule und das Kunstgewerbemuseum zu wichtigen Institution für die frühe sächsische Industriekultur.

Seit 1914 wurde es als eigenständiges Museum geführt und eine kunsthistorisch fundierte Präsentation nach Stilepochen rückte in den Vordergrund. Zahlreiche Stücke der Sammlung gingen in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs durch Zerstörung und Diebstahl verloren, darunter wertvolle Wandteppiche und Exponate der Ostasiensammlung. Durch die Zerstörung der Dresdner Innenstadt fehlte es zudem lange an Ausstellungsflächen. Einige Teile der Sammlungen kamen im Zwinger unter und einzelne Möbel sind bis heute in den Schlössern in Moritzburg und Weesenstein ausgestellt. Seit 1963 ist das Schloss Pillnitz Ausstellungsort der Sammlung, die jedoch aus konservatorischen Gründen nur von Mai bis November für Besucher zugänglich ist.

Neben Besonderheiten wie dem Schaudepot der Deutschen Werkstätten Hellerau und den Weinlig-Zimmern im Schloss Pillnitz sind durch Sonderausstellungen regelmäßig ausgewählte Objekte in der zentral gelegenen Kunsthalle im Lipsiusbau sichtbar.

Die Vision der Direktorin Tulga Beyerle: Das Kunstgewerbemuseum soll ein Ort sein, der auch heutige Designer zu neuen Ideen inspiriert und es ermöglicht die gestalterisch-traditionellen Schwerpunkte der Sammlung mit innovativen und internationalen Positionen in den Dialog treten zu lassen und Teil der zeitgenössischen Industriekultur in Sachsen zu sein. Aus diesem Impuls konnten bei der systematischen Erweiterung der Sammlung in den letzten Jahren vor allem auch zeitgenössische Stücke aus den angrenzenden Nachbarländern Polen und Tschechien erworben werden.