Fassadenwirkung bei Dunkelheit
© smac, Foto: Michael Jungblut

Kaufhaus Schocken Chemnitz

Stefan-Heym-Platz 1
09111 Chemnitz

Das denkmalgeschützte Warenhaus wurde nach Plänen des Architekten Erich Mendelsohn gebaut und zählt zu den Ikonen der Moderne. Die moderne und werbende Architektursprache wird in den horizontalen Fensterbändern deutlich, die im Wechsel mit der Fassadenverkleidung bei Tag und bei Nacht jeweils hell oder dunkel wirken. Weitere Charakteristika von Mendelsohns Entwurf sind der tortenstückähnliche Grundriss, die Stahl-Skelettbauweise sowie die für Bauten der Moderne typische Vorhangfassade.

Von Zwickau aus betrieb die Schocken KG bis zur Enteignung durch die Nationalsozialisten Ende 1938 eine der erfolgreichsten Warenhausketten Deutschlands. Nach Stuttgart und Nürnberg entstand in Chemnitz der dritte Kaufhausbau Mendelsohns für Simon und Salman Schocken: nur noch der Chemnitzer ist erhalten.

Nach seiner Eröffnung am 15. Mai 1930 wurde das Gebäude 71 Jahre als Kaufhaus genutzt: bis 1938 als Kaufhaus Schocken, bis 1945 als Merkur Verkaufsstätte, dann als HOWA und Centrum Warenhaus und schließlich von 1990 bis 2001 als Kaufhof. Nach seiner umfassenden Sanierung von 2010 bis 2014 beherbergt das Gebäude das Staatliche Museum für Archäologie Chemnitz. Die Fassade wurde denkmalgerecht wiederhergestellt und der Grundriss durch eingezogene Wände erfahrbar gemacht. Die Etagen der archäologischen Dauerausstellung wurden durch drei Deckendurchbrüche miteinander verbunden.

Neben der archäologischen Dauerausstellung befassen sich weitere Ausstellungsbereiche mit dem Leben und Wirken des Architekten Erich Mendelsohn, dem Schocken-Warenhauskonzerns sowie der Person Salman Schocken.