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01.02.2018

Werkstatt: Urban Production. Kommt die Industrie zurück in die Stadt?

Hochschule Mittweida
Haus 39 - Zentrum für Medien und Soziale Arbeit
Bahnhofstraße 5
09648 Mittweida
13:30 bis 19:00 Uhr

Die deutsche Industrie verändert sich aktuell nachhaltig. In Zeiten von Digitalisierung, Individualisierung und Globalisierung weicht das Erscheinungsbild einer grauen und lärmenden Industrie dem einer ressourcenschonenden, sauberen und emissionsarmen Produktion, welche sich nicht (mehr) auf der grünen Wiese verstecken muss. Im Gegenteil: Die heutigen Entwicklungen scheinen es bestimmten Industriebranchen zu ermöglichen, mit ihrer Produktion wieder Teil der Stadt zu werden.

Eine urbane Ansiedlung kann dabei sowohl für die jeweiligen Unternehmen also auch für die betroffenen Städte von Vorteil sein. Zunächst vereinen Städte für die so genannten Future Urban Industries wichtige Wachstumsvoraussetzungen wie Wissen, Innovationen, qualifizierte Arbeitskräfte. Darüber hinaus kann die Verlagerung von Arbeitsplätzen in die Städte und damit in die nahe Umgebung der Wohnstandorte zur Fachkräftebindung beitragen, da kürzere Arbeitswege und städtische Infrastrukturen (verkehrlich wie sozial) eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf vermuten lassen. Nicht zuletzt führt dies auch zur Reduktion von Verkehrsaufkommen und zu verringerten CO2-Emissionen. Die Nutzung innerstädtisch brachliegender Flächen, von Konversionsbereichen oder ehemaligen Produktions- und Industriegebäuden sowie von vorhandenen Infrastrukturen trägt zur Reduzierung der Flächenversiegelung und zur Reduzierung von Investitionskosten bei. Damit werden auch kleinformatige Ansiedlungen möglich und die direkte Nähe zum Absatzmarkt kann für die Unternehmen auch vorteilhaft sein – um nur einige Beispiele zu nennen.

Im Rahmen der Werkstatt „Urban Production – Kommt die Industrie zurück in die Stadt?“ soll gemeinsam mit der (mittel-)deutschen Industrie diskutiert werden, welche Industriebranchen für eine innerstädtische Produktion prädestiniert scheinen und welche Standanforderungen diese an eine urbane Ansiedlung knüpfen. Existiert seitens der Industrie überhaupt Interesse, sich (wieder) urban anzusiedeln? Dabei geht es auch um die Fragen, welcher politischen, rechtlichen oder planerischen Anpassungen es für eine innerstädtische Ansiedlung bedarf. Welche Chancen ergeben sich in diesem Kontext für Klein- und Mittelstädte und welche für die Industrie?