Eberhard Heiland, Die Aura der Schmelzer, 1988 (Ausschnitt)
© Maxhütte Unterwellenborn, Freistaat Thüringen
01.05.2018 - 16.09.2018

Ausstellung: Kunst + Kohle. Arbeit und Bergbau in der DDR–Kunst. Sonderausstellung im Rahmen des 100 jährigen Jubiläums der Brikettfabrik Werminghoff/Knappenrode

Die Ausstellung thematisiert am Beispiel des Bergbaus die programmatische Sonderstellung von Arbeit in der DDR mitsamt ihren bis heute spürbaren Auswirkungen auf gesellschaftliche Prozesse. Neben der Auseinandersetzung mit dem Braunkohlebergbau werden auch Bilder aus anderen Bergbaubetrieben (etwa mit Bezug zur Steinkohle-, Uran-, Kalisalz- oder Zinnerzförderung) gezeigt, welche die Gesamtbedeutung jenes Zusammenspiels von Kunst und Bergbau verdeutlichen.

Pointiert sind Arbeiterdarstellungen aus anderen Industriezweigen eingebunden. Die Bandbreite der bildnerischen Auswahl hebt dabei keinesfalls nur auf die Kernbereiche der unmittelbaren Produktion ab, sondern bindet ebenso Themen wie Alltagsleben, kollektive Rituale oder Formen der gemeinschaftlichen Identitätspolitik mit ein. Ein wesentlicher Aspekt gilt auch den Transformationen von Landschaft, in und nach der DDR. In den gezeigten Werken spiegeln sich die gesellschaftlichen Strukturen und Veränderungsprozesse in besonderer Weise wider.

Die Kunstwerke stammen aus Museen, Sonderdepots und Sammlungen ehemaliger bzw. transformierter DDR-Bergbauunternehmen. Sie verdeutlichen, dass die bildenden Künste mit ihrer bevorzugten Thematisierung von Arbeitern, Brigaden und industriellen Arbeitswelten die Sonderstellung der Arbeit in der DDR nicht nur symbolisierten, sondern selbst zum Medium einer Aufwertung der Arbeitssphäre wurden.

Dr. Paul Kaiser, Direktor des Dresdner Instituts für Kulturstudien, und führender Wissenschaftler zur DDR-Kunst, aktuell bekannt aus dem Dresdner Bilderstreit, konnte als Kurator dieser einzigartigen Schau gewonnen werden.

Die Dichte und die Auswahl der Kunstwerke sind einmalig und außergewöhnlich. Namenhafte Künstler wie Jan Buck, Bernhard Heisig, Eberhard Heiland, Gerhart Lampa, Jürgen Matschie, Maja Nagel, Werner Tübke und ihre Werke präsentieren sich an einem dem Thema und dem Anlass würdigenden Ort - der Kraftzentrale der einstigen Brikettfabrik Werminghoff/ Knappenrode des BKW "Glückauf".

Die Ausstellung steht unter Schirmherrschaft der Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung und Integration Petra Köpping. Ein Katalog zur Ausstellung sowie ein umfangreiches Begleitprogramm werden angeboten.